Die Arbeitslosigkeit junger Menschen ist in fast allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, aber auch in Serbien zurückgegangen, wie aus den neuesten Daten des EU-Statistikamts hervorgeht. Im vergangenen Jahr wurde eine rekordverdächtige Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent bei jungen Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren verzeichnet, teilte Eurostat mit und gab an, dass die Arbeitslosenquote unter jungen Menschen in Serbien bei 8,6 Prozent lag. Im vergangenen Jahr waren 92.000 junge Menschen aus Serbien arbeitslos, und ihre Zahl nimmt ständig ab. Ein Jahr zuvor, im Jahr 2021, waren 10 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 29 Jahren arbeitslos, 2014 war dieser Anteil doppelt so hoch (17,9) wie im Vorjahr. Der Eurostat-Bericht stellt fest, dass viele junge Menschen studieren und nicht aktiv auf der Suche nach Arbeit sind und dass die Jugendarbeitslosenquote bei 11,3 Prozent liegt, wenn nur junge Menschen berücksichtigt werden, die am Arbeitsmarkt teilnehmen.
Auf Ebene der EU-Länder sei dies eine rekordtiefe Arbeitslosenquote seit Beginn der Messung im Jahr 2009, erklärte das EU-Statistikamt. Andererseits ist nach offiziellen Angaben des National Employment Service (NES) aus dem letzten Quartal 2022 in Serbien fast jede vierte Person unter 24 Jahren arbeitslos (24,3 Prozent). Deshalb startete die NES im vergangenen Jahr unter anderem mit Unterstützung der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit zwei kostenlose Online-Trainings für Arbeitslose – „Aktive Jobsuche“ und „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“. Bisher haben rund 5.000 Bürgerinnen und Bürger an diesen Schulungen teilgenommen, von denen sich beispielsweise die größte Zahl für eine Ausbildung zur Gründung eines eigenen Unternehmens entschieden hat.
Die Untersuchung bestätigte auch, dass die meisten jungen Arbeitnehmer mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in Serbien arbeiten. Besorgniserregend ist jedoch, dass fast ein Fünftel (19 Prozent) der jungen Menschen illegal, also ohne Vertrag, arbeiten. Außerdem absolvierten mehr als die Hälfte der jungen Menschen ein Praktikum und fast die Hälfte von ihnen ist mit der Qualität des Praktikums zufrieden. Besorgniserregend ist jedoch, dass fast drei Viertel dieser Praktika nicht bezahlt wurden. Junge Menschen geben außerdem an, dass persönliche und familiäre Kontakte und Bekanntschaften sowie die Mitgliedschaft und das Engagement in einer politischen Partei am wichtigsten für die Arbeitssuche sind. Die überwiegende Meinung sei, dass staatliche Maßnahmen zur Familiengründungsförderung nicht ausreichten, heißt es in KOMS.