Djokovic setzt nächste Meilensteine

Novak Djokovic hat am Sonntag seiner einzigartigen Karriere gleich mehrere Meilensteine hinzugefügt und wurde nach seinem Triumph bei den Australian Open in Melbourne von seinen Gefühlen überwältigt. Der 35-jährige Serbe gewann das Finale mit einer souveränen Vorstellung nach 2:56 Stunden gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas 6:3 7:6 (7/4) 7:6 (7/5) und holte seinen 22. Grand-Slam-Titel. Damit zog er mit Rafael Nadal in der ewigen Bestenliste gleich.

Es war außerdem der zehnte Triumph in Melbourne von Djokovic, der damit ab Montag auch wieder die Nummer eins der Welt ist. Djokovic reagierte nach seinem Sieg emotional, stürmte die Tribüne, dort wo seine Familie und Freunde saßen und brach in Tränen aus. Vor einem Jahr war er noch wegen verweigerter CoV-Impfung des Landes verwiesen worden.

In den knapp drei Stunden davor bewies der Serbe auch in seinem 33. Grand-Slam-Finale, dass er in Melbourne quasi nicht zu schlagen ist. Es war sein zehnter Sieg im zehnten Finale in Australien. Mit ausgezeichneten Aufschlägen, starken Returns und großer Nervenstärke wie im hart umkämpften zweiten Satz zwang Djokovic seinen griechischen Gegner, immer wieder ans Limit zu gehen, um überhaupt eine Chance zu haben.

Djokovic im ersten Satz ungefährdet

Bei 15:40 0:1 hatte der 24-jährige Tsitsipas bereits eine Druckphase, konnte die Breakbälle von Djokovic jedoch abwehren und stellte auf 1:1. Doch beim übernächsten Game war es so weit. Der Serbe holte sich das 3:1 und blieb souverän. Er hatte auf alle Schläge des Griechen die bessere Antwort und Tsitsipas tat sich weiterhin bei eigenem Aufschlag schwer. Nach 36 Minuten servierte Djokovic, nachdem er nur fünf Punkte bei eigenem Aufschlag verloren hatte, zum Gewinn des ersten Satzes aus.

Tsitsipas machte nicht viel falsch, hatte aber keine Lösung gegen das dominierende Service des Serben, der damit das Spiel kontrollierte. Im zweiten Durchgang musste sich der Grieche steigern – und es gelang ihm. Die 24-jährige Nummer vier der Tenniswelt wurde auch emotionaler und begann Punktegewinne zu bejubeln. Das Niveau stieg sichtbar, gute Ballwechsel wurden mehr. Die Chance auf ein mögliches Break zum 5:3 verspielte Tsitsipas mit zwei Fehlern am Netz.

Tsitsipas nutzt Chancen nicht

Doch bei 5:4 nach drei unerzwungenen Fehlern von Djokovic gab es den ersten Breakball und gleichzeitig Satzball, doch in den entscheidenden Momenten ließ der Grieche den notwendigen Biss vermissen. So ging der zweite Satz in das Tiebreak, doch auch hier konnte er seine Chancen nicht nutzen. Djokovic zog 4:1 davon, Tsitsipas holte zwar auf 4:4 auf, doch Djokovic schlug zurück und gewann mit 7:4 auch den zweiten Satz.

Mit dem dritten Satz gelang Tsitsipas auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel endlich das ersehnte Break, mit dem Resultat, dass er prompt das Rebreak kassierte. Wieder einmal hatte der Grieche auf hohem Niveau nicht die Konstanz, um Djokovic länger zu ärgern. Auch dieser Durchgang ging in das Tiebreak, in dem der Serbe bereits 5:0 führte. Tsitsipas arbeitete sich wieder auf 5:6 heran, musste aber schließlich doch die Überlegenheit von Djokovic hinnehmen.

Tsitsipas, der mit seinem ersten Major-Sieg ebenfalls Nummer eins hätte werden können, verlor damit auch sein zweites Grand-Slam-Finale (nach Roland Garros 2021) gegen Djokovic und steht im Head-to-Head mit dem Serben bei 2:11. Tsitsipas ist ab Montag wieder Weltranglistendritter.

(ORF.at/Foto: Gettyimages)

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