LKH Graz muss Patienten abweisen

Einen Tag, nachdem Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Pflege präsentiert worden waren, hat es am Dienstag eine Art Alarmruf von der Leitung des LKH Graz gegeben: Die Qualität sei nicht mehr gewährleistet, es müssten sogar Patienten abgewiesen werden.

Die Lage am LKH-Universitätsklinikum Graz, dem größten Spital der Steiermark, sei prekär, war schon in den vergangenen Wochen aus mehreren Spitalsbereichen zu hören – nun gibt es offenbar eine Zuspitzung, doch darüber will noch niemand sprechen.

Laut dem Rektor der Med-Uni Graz, Hellmut Samonigg, sei man in Teilbereichen nicht mehr in der Lage, die eigenen Aufgaben zu erfüllen, und müsse Patientinnen und Patienten auch abweisen: „Das, was uns besondere Sorge macht, ist, dass wir teilweise Wartelisten im kardiologischen und im urologischen Bereich haben und dass wir gewisse Diagnosen und Eingriffe nicht mehr machen können, die steiermarkweit aber nur wir machen können.“

Problem nicht ganz neu

Seit Langem mache man auf die Misere aufmerksam, so Samonigg: „Wir haben seit Oktober 2021 die Politik darauf aufmerksam gemacht: ‚Achtung, da gibt es ein großes Problem, wir fahren gegen die Wand!‘ Es ist kein insgesamt abgestimmtes Konzept da.“

Man habe nun selbst ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das die Abwärtsspirale stoppen könne: Dazu gehörten ein umfassendes Paket für eine verbesserte Pflege, eine bessere Abstimmung zwischen den Spitälern und eine verbesserte Aushilfe mit ärztlichem Personal. Die Worte „Gefahr in Verzug“ wollte Samonigg nicht in den Mund nehmen, doch es müssten Maßnahmen ergriffen werden.

Hierbei, so der Klinikchef weiter, gehe es aber nicht um eine Verbesserung der aktuellen Lage, sondern darum zu vermeiden, dass diese noch schlechter werde. Es gebe auch einen Brief an ÖVP-Wissenschaftsminister Martin Polaschek mit der Aussage, dass der Universitätsstandort Graz in Sachen Ausbildung und Lehre zunehmend gefährdet sei.

(ORF.at)

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