„Matthias hat uns nicht nur in vielen Rennen, sondern auch mit dem Zeitpunkt seines Rücktritts überrascht, aber das ist seine persönliche Entscheidung und die ist zu respektieren“, sagte die Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), Roswitha Stadlober. „Matthias hat unauslöschliche Spuren im Skisport hinterlassen. Seine Fähigkeit, bei Großevents noch einmal ein ‚Schäuferl‘ draufzulegen und die beste Leistung abrufen zu können, war einmalig“, ergänzte die 59-Jährige, die hofft, dass Mayer mit etwas Abstand „dem ÖSV erhalten bleibt“.
Herbert Mandl, ÖSV-Alpinchef, erklärte auf dem Semmering, wo dieser Tage die Damen-Bewerbe stattfinden, dass es ihn „fast aus dem Sessel gehauen“ habe. „Die Lücke, die er im Team hinterlässt, ist riesengroß und wird auch so rasch nicht geschlossen werden.“ Nicht vorhersehbar war der Rücktritt auch für Marko Pfeifer, den Herren-Rennsportleiter. „Was er geleistet hat, dreimal Olympiasieger, bei drei unterschiedlichen Olympischen Spielen, ist einfach unglaublich, und die Mannschaft verliert da sicher einen Leader.“ Das bekräftigten Mayers Teamkollegen wie Vincent Kriechmayr und Daniel Hemetsberger.
Dieser Rücktritt bleibt jedenfalls in Erinnerung. Auch im Sport ist es mittlerweile Usus, eine Pressekonferenz zu geben, wenn man die Karriere beendet. Mayer wählte den schlichten und schnörkellosen Weg, gab seinen Rückzug nach der Besichtigung der Stelvio vor dem Super-G in einer ORF-Liveschaltung in der ZIB-Sendung um 9.00 Uhr bekannt. „Für mich ist die Zeit gekommen, ich habe nicht mehr so den Biss“, erklärte Mayer, der sich mit der Entscheidung wohlfühle.
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