Diese Zahl war bereits bis 2023 stark angestiegen und blieb auch 2024 auf diesem hohen Niveau. Insgesamt galten 1,529 Millionen Menschen bzw. 16,9 Prozent der Bevölkerung als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.
Menschen mit niedriger Bildung besonders betroffen
Besonders häufig betroffen sind Personen mit niedriger formaler Bildung. So gelten 9,7 Prozent der Menschen mit lediglich einem Pflichtschulabschluss als materiell und sozial stark benachteiligt. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich 17,5 Prozent unter dem Median der Gesamtbevölkerung. Demgegenüber erzielen Personen mit einem Hochschul- oder Akademieabschluss im Schnitt einen Einkommensvorsprung von 24 Prozent.
Kindergrundsicherung gefordert
Auch 344.000 Kinder und Jugendliche sind laut der Volkshilfe von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Direktor Erich Fenninger forderte eine rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm verankerten Kindergrundsicherung. Sowohl die Armutskonferenz als auch die Caritas betonten die Notwendigkeit, Kindergrundsicherung und Sozialhilfe gemeinsam zu denken und zu gestalten.
FPÖ sieht akuten Handlungsbedarf
Die FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch bezeichnete die aktuellen Zahlen als „äußerst alarmierend“. Sie kritisierte das Ausbleiben wirksamer Maßnahmen gegen die Teuerung und forderte, dass künftig österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger stärker in den Fokus der Sozialpolitik rücken müssten.