Laut aktuellen Angaben der Gläubigerschutzorganisation Creditreform stieg die Anzahl der Insolvenzen im ersten Halbjahr um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 2.170 Insolvenzverfahren eröffnet, während weitere 1.500 mangels Vermögens abgewiesen wurden.
„Eine derart hohe Zahl an Insolvenzen hat es seit Bestehen der Zweiten Republik noch nie gegeben“, betonte Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer.
Die betroffenen Unternehmen hatten zusammen Verbindlichkeiten in Höhe von rund fünf Milliarden Euro, etwa 8.000 Arbeitsplätze sind gefährdet. Die größte Insolvenz hinsichtlich der Beschäftigtenzahl betraf die Palmers Textil AG mit 515 Mitarbeiter:innen, gefolgt von Teufelberger (186) und Tutic Bau (169).
Gemessen an der Schuldenhöhe führt die zur Signa-Gruppe gehörende Herkules Holding mit 1,02 Milliarden Euro die Liste an, gefolgt von der Signa Prime Capital Invest GmbH mit 310 Millionen Euro und dem Immobilienentwickler Süba AG mit 266 Millionen Euro. Auch die Bauträger 6B47 und GR Real zählen zu den zehn größten Insolvenzfällen.