Nach Angaben der Statistik Austria erhöhte sich das Budgetdefizit auf 13,3 Mrd. Euro – das entspricht 5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Vergleichszeitraum 2024 lag der Wert noch bei 4,8 Prozent. Gleichzeitig wuchs auch die Staatsverschuldung weiter an und erreichte laut vorläufigen Ergebnissen 412,3 Mrd. Euro, was einer Schuldenquote von 82,3 Prozent des BIP entspricht.
Einnahmen steigen moderat, Ausgaben stärker
Die Staatseinnahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent bzw. 3,8 Mrd. Euro auf insgesamt 123,4 Mrd. Euro. Die Ausgaben legten jedoch noch kräftiger zu: Sie stiegen um 4,1 Prozent bzw. 5,4 Mrd. Euro und beliefen sich auf 136,7 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Finanzierungsdefizit betrug 13,3 Mrd. Euro.
Als Haupttreiber der steigenden Ausgaben nannte Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk insbesondere die monetären Sozialleistungen sowie höhere Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst.
Verschuldung vor allem bei Bund und Gemeinden
Von den 412,3 Mrd. Euro Staatsschulden entfallen 348,7 Mrd. Euro auf den Bund. Die Bundesländer (ohne Wien) verantworten 29 Mrd. Euro, der Gemeindesektor inklusive Wien 24,8 Mrd. Euro. Besonders die Gemeinden erhöhten ihre Verschuldung deutlich und nahmen 1,1 Mrd. Euro mehr Kredite auf als im Vorjahr. Ihr Defizit belief sich damit Ende Juni auf 2,4 Mrd. Euro. Während die Länder insgesamt relativ ausgeglichen budgetierten, konnten die Sozialversicherungsträger ihre Schulden sogar um 200 Mio. Euro reduzieren.
Entwicklung im zweiten Halbjahr
Für das zweite Halbjahr erwarten Expert:innen eine gegenläufige Entwicklung: Während die Defizite der Länder steigen dürften, wird für den Bund ein Rückgang prognostiziert. Zudem sollen Konsolidierungsmaßnahmen der Bundesregierung, wie etwa die Abschaffung des Klimabonus, zu einer Entlastung beitragen.