Österreich droht mit Rückzug vom Eurovision Song Contest 2026

Der Eurovision Song Contest 2026, der in Wien stattfinden soll, steht vor einer schweren Krise. Österreich hat damit gedroht, sich vom Wettbewerb zurückzuziehen, falls Israel von der Teilnahme ausgeschlossen wird.

Wie mehrere österreichische Medien – darunter OE24 – berichten, haben Bundeskanzler Christian Stocker und Vizekanzler Alexander Prell offizielle Schreiben an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ORF sowie an die Stadt Wien gerichtet. Darin fordern sie, auf die Austragung des Wettbewerbs zu verzichten, sollte die Europäische Rundfunkunion (EBU) beschließen, Israel vom Song Contest auszuschließen.

Die österreichische Regierung bezeichnete einen solchen Ausschluss als „inakzeptablen Präzedenzfall“ und betonte, dass Österreich „kein Land sein dürfe, das einer jüdischen Künstlerin die Teilnahme auf seinem Boden verbietet“. Beobachter weisen darauf hin, dass dieser Standpunkt auch im historischen Kontext besondere Bedeutung habe – insbesondere im Hinblick auf Österreichs Verantwortung gegenüber Israel nach dem Zweiten Weltkrieg.

Neben den politischen Spannungen droht nun auch ein finanzielles Desaster. Der ORF hat nach dem diesjährigen Sieg Österreichs bereits den Vertrag zur Ausrichtung des Wettbewerbs 2026 unterzeichnet. Ein Rückzug könnte das Land bis zu 40 Millionen Euro kosten. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann informierte die Bundesregierung, dass im Falle eines Rücktritts finanzielle Unterstützung des Staates notwendig wäre, da der Sender höchstens 26 Millionen Euro selbst tragen könne.

Österreich steht mit seiner Position jedoch nicht allein da. Auch der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte an, dass Deutschland dem Wettbewerb fernbleiben werde, sollte Israel ausgeschlossen werden.

Die endgültige Entscheidung über Israels Teilnahme wird von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Laufe des Novembers erwartet, berichten die Medien.

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