Nach 48 Jahren gefasst: Österreicher in Italien wegen Mordes in Ägypten verhaftet

Fast ein halbes Jahrhundert nach der Tat hat die Gerechtigkeit den heute 71-jährigen Österreicher eingeholt: Er wurde in einem Hotel in Italien verhaftet – wegen eines Mordes, der bereits im Jahr 1977 begangen wurde.

Wie das österreichische Nachrichtenportal Krone berichtet, soll der Mann vor 48 Jahren gemeinsam mit seinem mittlerweile verstorbenen Vater in Ägypten einen Bekannten getötet haben. Seitdem befand er sich auf der Flucht.

Ein Streit wird tödlich

Die verhängnisvolle Geschichte begann im Jahr 1977: Der damals 23-Jährige geriet in Ägypten mit seinem Vater in einen Streit um ein Grundstück. Der Konflikt eskalierte, und als der Bekannte an ihrem Haus vorbeiging, schossen Vater und Sohn auf ihn und töteten ihn auf offener Straße.

Flucht und Verurteilung in Abwesenheit

Nach der Tat floh der junge Mann nach Österreich, wo es ihm gelang, unterzutauchen und schließlich sogar die Staatsbürgerschaft zu erlangen. Währenddessen verurteilte ein ägyptisches Gericht ihn in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft – jedoch wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“, nicht wegen Mordes. Auf Grundlage dieses Urteils wurde eine internationale Fahndung ausgeschrieben, die über Jahrzehnte aufrecht blieb.

Verhängnisvoller Urlaub

Offenbar hatte der inzwischen pensionierte Österreicher die Interpol-Fahndung nicht mehr im Blick. Während eines Urlaubs an der malerischen Riviera von Savona in der italienischen Region Ligurien meldete er sich mit seinem Reisepass in einem Hotel an. Das Personal wurde durch den automatischen Abgleich mit international gesuchten Personen alarmiert und informierte die Polizei. Der Gesuchte entkam jedoch zunächst nach Spanien, noch bevor die Spezialeinheiten eintrafen.

Nur wenige Tage später unterlief ihm jedoch ein folgenschwerer Fehler: Er kehrte ins selbe Hotel zurück. Die Polizei hatte sich bereits vorbereitet und konnte ihn dieses Mal festnehmen.

In Haft und erwartete Auslieferung

Der 71-Jährige sitzt nun im Marassi-Gefängnis in Genua und wartet auf seine Auslieferung nach Ägypten. Ob er dort die Strafe von fünf Jahren verbüßen muss oder eine erneute gerichtliche Bewertung des Falls erfolgt, bleibt abzuwarten.

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