Das gab die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gestern bekannt. Die Anzahl der Impfdurchbrüche lag damit zuletzt deutlich höher als seit Februar insgesamt mit rund 17 Prozent.
Ein Impfdurchbruch definiert sich durch das Auftreten von Symptomen trotz vollständiger Impfung, weil die Impfung zwar auch häufig vor einer Ansteckung schützt, aber dafür zugelassen ist, Erkrankungen zu vermeiden. Für die Zählung als Impfdurchbruch reichen auch sehr leichte Symptome. Rund 40 Prozent aller verzeichneten Infektionsfälle sind in dem Zeitraum asymptomatisch gewesen.
Höchster Anteil bei Älteren
Das Steigen der Impfdurchbrüche hat mehrere Gründe, einer davon ist die nachlassende Schutzwirkung der Impfung nach einigen Monaten. Das zeigt sich auch bei den Detailzahlen: Bei den über 60-Jährigen war in den vergangenen Wochen der Anteil der Impfdurchbrüche mit rund 70 Prozent am höchsten. Das ist auch jene Gruppe, die in den ersten Monaten des Jahres geimpft wurde.
Von 21.000 Fällen waren rund 13.000 symptomatisch, davon wieder 9.000 mit Impfung. Die Altersgruppe ist zu rund 84 Prozent geimpft. Wenn der Anteil der Geimpften in der Population steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Personen, die sich mit SARS-CoV2 infizieren bzw. daran erkranken, Geimpfte sind, betonen die AGES-Experten. In der sehr breit gefächerten Gruppe der 18- bis 59-Jährigen betrug der Anteil der Impfdurchbrüche rund 38 Prozent, bei den Zwölf- bis 17-Jährigen rund acht Prozent.
Impfwirkung zeigt sich bei Inzidenzen und Spitalsbelegung
Die Zahl der Impfdurchbrüche steigt erst seit wenigen Wochen, das hat eben nicht nur mit der nachlassenden Schutzwirkung der Impfung zu tun, sondern freilich auch mit den stark steigenden Fallzahlen insgesamt. Auf den Gesamtzeitraum seit Impfbeginn gerechnet, kommt man auf nur 0,89 Prozent Impfdurchbrüche bei den vollständig Geimpften.
Die Wirkung der Impfung zeigt sich aber vor allem bei den stark unterschiedlichen Inzidenzen bei Geimpften und Ungeimpften: Bei den nicht vollständig Geimpften liegt die 7-Tage-Inzidenz in allen Altersgruppen weit über 1.000, bei den Geimpften zwischen 240 und 255. Eindeutig sind auch die Spitalszahlen: 13,5 Prozent der Wiener Covid-Intensivpatienten sind doppelt geimpft, 86,5 Prozent sind nicht zweimal geimpft. Auf den Normalstationen liegen 39 Prozent doppelt geimpfte Covid-19-Kranke und 61 Prozent nicht doppelt Geimpfte.
(Agenturen)