Wien Energie beendet Nutzung von russischem Gas ab 2025

Ab 2025 wird Wien Energie, einer der größten Energieversorger Österreichs, vollständig auf russisches Erdgas verzichten.

Damit wird das Unternehmen sowohl private als auch gewerbliche Kund*innen, sowie seine Kraftwerke und die Fernwärmeversorgung, ausschließlich mit Gas aus nicht-russischen Quellen beliefern. Für die Kund*innen wird es keine zusätzlichen Kosten geben.

Wien Energie ist das erste österreichische Unternehmen, das den Schritt wagt, sich vollständig von russischem Gas zu lösen. Stattdessen wird der Gasbedarf künftig durch alternative Lieferanten, hauptsächlich aus der Nordsee, gedeckt. Schon in der Vergangenheit hatte Wien Energie Maßnahmen zur Diversifizierung ergriffen, unter anderem durch die Nutzung von heimischem Biogas.

Eine klare Entscheidung für die Zukunft

Peter Hanke, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, betonte die Bedeutung dieser Entscheidung: „Die Versorgungssicherheit hat für uns oberste Priorität. Russland hat sich in den vergangenen Jahren als unzuverlässiger Partner für Europa erwiesen. Daher haben wir Wien Energie den klaren Auftrag gegeben, sich von russischem Gas zu verabschieden.“ Die notwendigen Verträge wurden bereits unterzeichnet, sodass das Unternehmen ab 2025 vollständig auf alternative Gasquellen umsteigen kann.

Bereits seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts hat Wien Energie begonnen, Gas aus anderen Regionen zu beziehen. Im Jahr 2022 kamen große Mengen des benötigten Gases aus Nordafrika, und im vergangenen Winter wurden bereits 30 Prozent des Bedarfs für die Fernwärme aus Norwegen gedeckt.

Wichtiger Schritt Richtung Klimaneutralität

Der Ausstieg aus russischem Gas ist nicht nur eine Frage der Versorgungssicherheit, sondern auch ein zentraler Bestandteil der Klimapolitik der Stadt Wien. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Wien Energie spielt dabei eine Schlüsselrolle und investiert verstärkt in erneuerbare Energiequellen wie Tiefengeothermie, Großwärmepumpen, Wasserstoff und Fotovoltaik.

Transparente Herkunftssicherung

Um die Herkunft des Gases eindeutig nachzuweisen, hat Wien Energie Verträge mit mehreren Handelspartner*innen abgeschlossen, die garantieren, dass kein russisches Gas in das europäische Gasnetz eingespeist wird. Dies wird durch EU-konforme Herkunftsnachweise, die sogenannte „Declaration of Honour“, sichergestellt. In einigen Fällen gibt es zusätzlich fälschungssichere Herkunftszertifikate.

Zwar verfügt Wien Energie noch über ältere Gasverträge und Speichermengen, bei denen die Herkunft nicht eindeutig deklariert ist, doch diese Überschussmengen sollen im kommenden Jahr an der Energiebörse verkauft werden.

Mit diesem Schritt zeigt Wien Energie, wie eine konsequente Diversifizierung der Energieversorgung möglich ist, ohne die Belastung für die Kund*innen zu erhöhen.

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