Der Film des Regisseurs Denis Bojić wurde in Koproduktion des Radio-Fernsehens der Republik Srpska und des Republikanischen Zentrums für Kriegsforschung, Kriegsverbrechen und die Suche nach vermissten Personen realisiert. Er behandelt das Leiden des serbischen Volkes während der kriegerischen Auseinandersetzungen in den 1990er Jahren auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens und basiert auf den Dokumentationen und Zeugenaussagen des Facharztes für Gerichtsmedizin aus Belgrad, Prof. Dr. Zoran Stanković.
„Prof. Dr. Zoran Stanković hat an mehr als 50 Massengräbern gearbeitet und über 7.500 Opfer obduziert. Er ist die einzige Person, die in dieser Weise über das Ausmaß des Leidens des serbischen Volkes Zeugnis ablegen konnte. Leider ist Prof. Dr. Zoran Stanković kurz vor Beginn der Dreharbeiten verstorben“, sagte Bojić.
Neben Archivmaterial und den Zeugnissen von Prof. Dr. Zoran Stanković kommen im Film auch Mitglieder seiner engsten Familie und seines Obduktionsteams zu Wort, sowie Journalisten, Kameraleute und Anwälte. Der Film enthält zudem die Aussagen überlebender Angehöriger der Opfer, die über die tragischen Schicksale ihrer Familienmitglieder und die persönlichen Grausamkeiten berichten, die sie im Zuge der Identifizierungsprozesse durchleben mussten.
Wie der Autor sagte, ist „Der Zeuge“ ein historisches Dokument, das die Wahrheit über das Leid der Serben im Verteidigungs- und Vaterlandskrieg zeigt. Diese wird durch den Kriegsweg und das historische Porträt von Prof. Dr. Zoran Stanković dargestellt.
„Dieser Film ist eine Art kollektive Beichte des serbischen Volkes über sein Leid, und gleichzeitig die Geschichte eines Mannes, der durch das Spiel des Schicksals in den Wirbel der kriegerischen Auseinandersetzungen geraten ist. Ein Mann, der, indem er seinen Beruf ehrenhaft ausübte, das Zeugnis über die Schrecken des Krieges auf sich nahm“, sagte Bojić.
Der Leiter der Vertretung der Republik Srpska in Österreich, Mladen Filipović, sagte, dass es sehr wichtig sei, dass der Film „Der Zeuge“ in Wien gezeigt wurde.
„Dieser Film bringt in dokumentarischer Form auf eine sehr erschütternde, aber auch vollkommen objektive Weise wichtige Wahrheiten über das Leid des serbischen Volkes während des letzten Krieges ans Licht. Es ist von großer Bedeutung, dass dieser Film von möglichst vielen Menschen gesehen wird, insbesondere außerhalb der Grenzen der Republik Srpska und Bosnien-Herzegowinas“, sagte Filipović.
