1.000 zusätzliche Lehrer in Wien gefordert

Die Stadt Wien fordert 1.000 zusätzliche Lehrer-Planstellen. Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) seien diese wegen der Pandemie und der Betreuung für ukrainische Kinder nötig. Auf Deutschförderklassen wolle man aber vorerst verzichten.

Geht es nach der Stadt Wien, soll es in der Bundeshauptstadt bald 1.000 zusätzliche Planstellen für Lehrerinnen und Lehrer geben. Die neuen Posten seien nötig, um den ständig wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) gegenüber der APA betonte.

Grund für den Bedarf an mehr Lehrerinnen und Lehrern sei die Pandemie. Aber auch der Betreuungsaufwand für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine mache zusätzliche Planstellen nötig.

Laut Stadtrat Wiederkehr seien die Corona-Förderstunden zwar hilfreich gewesen. Doch sei der Bedarf an zusätzlichem Personal weiterhin unverändert – die Auswirkungen der Pandemie auf das Bildungssystem seien noch immer stark spürbar. Grund sind etwa Lernrückstände, welche sich durch das Distance Learning ergeben hätten.

Akuten Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern gebe es aktuell aber auch aufgrund jener Menschen, die aus dem ukrainischen Kriegsgebiet nach Österreich – und dabei insbesondere nach Wien – kommen. Wiederkehr verweist darauf, dass die Bundeshauptstadt bei der Aufnahme von Geflüchteten die für die Bundesländer vorgesehenen Quoten bei weitem übererfülle. Dies habe massive Auswirkungen auf das Bildungssystem.

Erforderlich sei etwa eine bessere Verteilung der Kinder und Jugendlichen auf alle Schultypen. „Wir sind klar für ein Aussetzen der Verpflichtung zu Deutschförderklassen, damit sich Bundesschulen leichter tun, ukrainische Schülerinnen und Schüler in den Regelklassen zu integrieren“, betont Wiederkehr.

Aktuell würden viele Allgemeinbildende Höhere Schulen (AHS) nur maximal sieben Kinder aus der Ukraine aufnehmen – ab dem achten müsste eine Deutschförderklasse eröffnet werden. Aus diesem Grund würden Schülerinnen und Schüler unabhängig vom jeweiligen Bildungshintergrund an Mittelschulen kommen. Doch diese stünden ohnehin schon vor großen Herausforderungen. „Hier verlangen wir von Bildungsminister (Martin, Anm.) Polaschek mehr Praxisnähe in der Umsetzung“, so Wiederkehr.

Erfreut ist der Stadtrat hingegen darüber, dass bereits zahlreiche Kinder und Jugendliche ins Schulsystem aufgenommen worden seien. Dabei habe die Stadt Wien schnell online Informationen auf Deutsch sowie Ukrainisch angeboten.

Aktuell gibt es in Wien 2.128 Schulplätze für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Auch 74 Lehrpersonen wurden neu angestellt. Dabei habe man auch Pädagoginnen und Pädagogen aus der Pension zurückgeholt und Lehrkräfte mit Ukrainisch als Erstsprache angestellt.

(agenturen/dunav.at)

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