1. Mai am Wiener Rathausplatz: Ludwig kündigt Milliardenpaket für Gesundheitswesen an

Am Wiener Rathausplatz feierte die SPÖ den 1. Mai. Am Tag der Arbeit kündigte Bürgermeister Michael Ludwig ein Milliardenpaket für den Gesundheitsbereich sowie eine Preisgarantie der Wiener Linien-Jahreskarte an.

„Freundschaft“ und „Hoch der 1. Mai“: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte der traditionelle Maiaufmarsch der SPÖ erstmals wieder wie geplant stattfinden. Das diesjährige Motto am Tag der Arbeit, dem wichtigsten Feiertag der Sozialdemokratie: „Entschlossen den Wiener Weg gehen“.

Ab 7.30 Uhr zogen die Bezirksorganisationen in Sternformation zum Wiener Rathausplatz. Auch zahlreiche Teilorganisationen und Gewerkschaften marschierten mit Transparenten, Trommlergruppen und Musikkapellen zur „größten politischen Kundgebung Österreichs“, wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig betonte.

„SPÖ Wien steht hinter dir“

Nach dem Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stand die traditionelle Kundgebung der Parteispitzen am Programm. Neben Bürgermeister Michael Ludwig traten auch Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl sowie Frauenvorsitzende der Wiener SPÖ Marina Hanke ans Rednerpult.

Nach allgemeinen Begrüßungs- und Dankesworten richtete sich Ludwig direkt an Bundesparteivorsitzende Rendi-Wagner: „Du merkst es, ich glaube, ich muss es nicht extra betonen, wir, die SPÖ Wien, stehen voll hinter dir“. Er sei sich sicher, vieles wäre besser in Österreich, wenn Rendi-Wagner nicht nur an der Spitze der SPÖ, sondern auch an der Spitze der Republik stehe.

Milliardenpaket für Gesundheitsbereich

In seiner Ansprache ging Ludwig dann vor allem auf die Corona-Pandemie, den Kampf für ein leistbares Leben und auch den Ukraine-Krieg ein. Er bedankte sich bei all jenen, die im Gesundheits- und Pflegebereich beschäftigt sind. „Die Gesundheit der Wiener Bevölkerung ist das höchste Gut“, so Ludwig. In der Pandemie habe Wien immer auf die Meinungen der Experten gehört, diesen „Wiener Weg“ wolle man auch weiterhin fortsetzen.

Zudem kündigte Ludwig an, die Stadt werde „in den nächsten Tagen ein Milliardenpaket präsentieren“. Mit diesem sollen Spitäler modernisiert und die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen verbessert werden. Auch die Ausbildungsmöglichkeiten sollen ausgebaut und finanziell unterstützt werden.

Höhere Löhne, weniger Arbeitsstunden

Den 1. Mai – den Tag der Arbeit – nutzte Ludwig auch, um einmal mehr höhere Löhne sowie eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes zu fordern. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauche es bessere Arbeitsbedingungen, so der Wiener SPÖ-Chef. Eine Lösung sehe er in der 35-Stunden-Woche und der 4-Tage-Woche. Zugleich trat Ludwig erneut für eine Vermögenssteuer ein.

Preisgarantie für Wiener Linien-Jahreskarte

Eine weitere Überraschung hatte der Wiener Bürgermeister auch gleich noch in petto. Er versprach, dass sich der Preis für die Jahreskarte der Wiener Linien nicht ändern werde. Trotz der steigenden Kosten werde Wien den Preis von 365 Euro im Jahr nicht anheben. „Wir bleiben bei einem Euro pro Tag für alle Öffis in Wien“, so Ludwig.

Den Klimafahrplan will Wien weiter mit konkreten Schritten forcieren, dies wünsche er sich auch von der Bundesregierung. „Wir wollen uns nicht nur mit Propaganda beschäftigen. Wir wollen uns mit den Umsetzungsschritten im Sinne der Menschen befassen“, betonte der Bürgermeister.

Für Neutralität, gegen Angriffskrieg

Auch auf den Ukraine-Krieg kam der Vorsitzende der SPÖ Wien zu sprechen. Er habe kein Problem mit dem russischen Volk, aber er habe ein Problem mit Putin. Österreich sei völkerrechtlich neutral, aber nicht neutral, wenn es um die Verurteilung eines Angriffskriegs gehe.

Wien habe eine lange Tradition als Stadt der internationalen Zusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Diesen Weg werde Wien weitergehen: „Die Neutralität spielt heute eine andere Rolle als 1955. Aber ihre Bedeutung bleibt, wenn es darum geht Frieden zu schaffen und zu bewahren. Und deshalb bin ich für die Neutralität.“

(MeinBezirk/Foto: dunav.at)

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