Die Corona-Krise hat die Arbeitslosigkeit massiv ansteigen lassen, besonders unter jungen Menschen sind die Zahlen dramatisch. Bei den 20- bis 24-Jährigen hat sich mit einem Plus von 8.550 Personen die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Mai des Vorjahres mehr als verdoppelt. Insgesamt sind 16.154 jungen WienerInnen in dieser Altersgruppe ohne Job. Die Stadt Wien, der Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff), das AMS Wien und die Arbeiterkammer Wien werden daher gemeinsam eine Zielgruppen-Stiftung für junge Erwachsene errichten, der waff wird Stiftungsträger sein.
Anderl: “Wir müssen alles dazu tun, um die Spuren, die die Coronakrise hinterlassen hat, möglichst rasch zu beseitigen.”
AK Präsidentin Renate Anderl: “Wir müssen alles dazu tun, um die Spuren, die die Coronakrise hinterlassen hat, möglichst rasch zu beseitigen. Das gilt besonders für den Arbeitsmarkt, die Menschen müssen schnell wieder auf die Beine kommen.” Der Vorstand der Arbeiterkammer Wien hat heute seine Beteiligung an der geplanten Zielgruppen-Stiftung im Ausmaß von 2,5 Mio. Euro beschlossen. Anderl: “Wir leisten damit einen konkreten Beitrag, um unsere Mitglieder zu unterstützen. Das ist wichtig und notwendig. Es ist aber auch die Bundesregierung gefordert, endlich ernsthafte Maßnahmen gegen die hohe Arbeitslosigkeit zu setzen. Wien zeigt mit diesem Beispiel vor, dass es geht.”
Ludwig: “Mit der Jugendstiftung wollen wir arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre unter die Arme greifen und ihnen eine zweite Chance auf Ausbildungen in Zukunftsberufen bieten.”
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zeigt sich sehr erfreut über den heute erfolgten Beschluss der AK : “Mir ist es ein Herzensanliegen, dass alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine vollwertige und qualitätsvolle Ausbildung bekommen. Wir können es nicht zulassen, dass junge Wienerinnen und Wiener in Folge der Coronakrise ohne Perspektive, ohne Job und ohne Zukunft dastehen. Wie dramatisch die Lage ist, zeigen die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Unsere Antwort darauf ist das 17 Millionen Euro schwere Wiener Ausbildungspaket. Die Jugendstiftung ist ein wesentlicher Teil davon. Mit der Jugendstiftung wollen wir arbeitslosen Jugendlichen bis 25 Jahre unter die Arme greifen und ihnen eine zweite Chance auf eine Ausbildung insbesondere in Zukunftsberufen bieten.” Da seien LehrabbrecherInnen genauso willkommen wie AHS MaturantInnen oder sogar JungakademikerInnen, betont der Wiener Bürgermeister. Ludwig: ”Die Jugendstiftung ist ein weiteres Beispiel, wie hervorragend die Zusammenarbeit mit den Wiener Sozialpartnern funktioniert. In Wien ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht die wirtschaftlichen-und arbeitsmarktpolitischen Folgen der Krise gut abzufedern. Das gilt ganz besonders für unsere Jugendlichen. Sie brauchen echte Perspektiven als Grundlage für einen guten Job und ein Einkommen, von dem man leben kann. Wir lassen niemanden im Stich!“
Hanke: “Die Jugendstiftung Zukunftsberufe bringt Jugendlichen nicht nur neue Berufsperspektiven, sie leistet auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung von Wachstumsbranchen.”
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke ergänzt: „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine verlorene Generation entsteht mit negativen sozialen Folgen für unsere gesamte Gesellschaft. Junge Menschen brauchen daher echte Chancen. Gleichzeitig ist es aber auch von entscheidender Bedeutung, dass die Wirtschaft für eine nachhaltige Erholung gut qualifizierte Fachkräfte hat. Das gesamte Wiener Ausbildungspaket und insbesondere auch die Jugendstiftung Zukunftsberufe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Als Stadt Wien nehmen wir dafür rund 4,2 Millionen Euro in die Hand. Im Rahmen einer Stiftung wollen wir arbeitslosen jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich auch speziell für Zukunftsberufe zu qualifizieren. Damit unterstützen wir gleichzeitig Zukunftsbranchen wie Gesundheit- und Krankenpflege und Informatik bei ihrer Fachkräftesicherung. Das gilt auch für neue Berufsfelder, die sich mit der Bekämpfung des Klimawandels beschäftigen. Der waff, der seit nunmehr 25 Jahren ein Österreich weit anerkanntes hervorragendes Know How im Stiftungsmanagement hat, wird die Jugendstiftung umsetzen und betreuen.“
Jugendstiftung für Zukunftsberufe für insgesamt 800 arbeitslose junge WienerInnen
Die Jugendstiftung ist Teil des Wiener Corona Ausbildungspaketes. Damit sollen arbeitslose Jugendliche bis 25 Jahre, die z.B. ihren Lehrplatz verloren, die Ausbildung abgebrochen oder die trotz ihrer Ausbildung keine beruflichen Perspektiven haben, neue Ausbildungschancen erhalten. Sie bietet insbesondere Ausbildungsmöglichkeiten in Zukunftsberufen durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Fachhochschulen. Rund 800 Jugendliche und junge Erwachsene können bis 2024 in die Stiftung eintreten. Finanziert wird die Stiftung durch die Stadt Wien, die AK Wien und das AMS Wien. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt rund 10 Millionen Euro.
(wien.gv.at)