17 Tote bei Seilbahnunglück in Lissabon – Nationaler Trauertag ausgerufen

In Lissabon hat sich am Mittwochabend eine Tragödie ereignet: Die historische Standseilbahn Elevador da Glória, eines der Wahrzeichen der portugiesischen Hauptstadt, ist entgleist und verunglückt.

Nach Angaben des Krankenhauses São José kamen mindestens 17 Menschen ums Leben, 23 weitere wurden verletzt. Unter den Opfern sollen sich auch ausländische Touristen befinden.

Das Unglück geschah gegen 18.15 Uhr unweit der Avenida da Liberdade. Medienberichten zufolge überschlug sich der charakteristische gelbe Waggon nach der Entgleisung und krachte mit voller Wucht gegen ein Gebäude am Restauradores-Platz. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und panischen Szenen. Der zweite Waggon blieb unbeschädigt, wies aber starke Erschütterungen auf.

Erste Ermittlungen deuten auf ein mögliches Versagen der Bremsen oder ein loses Zugseil hin. Die Verkehrsgesellschaft Carris erklärte, alle Wartungsprotokolle seien eingehalten worden – zuletzt im vergangenen Jahr. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen, auch die Staatsanwaltschaft kündigte eine Untersuchung an.

Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa zeigte sich tief betroffen und verlangte eine schnelle Aufklärung der Ursachen. Lissabons Bürgermeister Carlos Moedas sprach von einem „tragischen Tag für unsere Stadt“. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte ihr Beileid.

Die Regierung rief für Donnerstag einen nationalen Trauertag aus. Landesweit sollen die Fahnen auf Halbmast wehen.

Der 1885 eröffnete Elevador da Glória verbindet das Zentrum Lissabons mit dem Ausgehviertel Bairro Alto und zählt zu den bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt. Ein Unglück solchen Ausmaßes hatte es in der mehr als 130-jährigen Geschichte der Seilbahn bisher nicht gegeben.

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