Zudem will Wien weiter auf kostenlose Tests setzen. Das hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig heute, Mittwoch, bei einem Pressestatement im Rathaus im Anschluss an die Beratungen mit der Bundesregierung und den anderen Ländern angekündigt. „Die Pandemie ist noch nicht gemeistert, das Coronavirus bleibt Teil unseres Lebens. Es gibt angesichts der hohen Infektionszahlen keinen Grund, leichtsinnig zu sein“, sagte Ludwig, der zudem auf die hohen Belastungen für das Gesundheits- und Pflegepersonal verwies: „Wir hatten in den letzten Tagen in Wien Spitzenwerte, was die Belagszahlen auf den normalen Spitalsstationen betrifft“. Gleichzeitig seien auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich von Ansteckung, Erkrankung und Quarantänezeiten betroffen und deshalb besonders gefordert.
Bürgermeister Ludwig verwies auch auf das sehr gute Testsystem „Alles gurgelt!“, das nicht nur aus gesundheitlicher, sondern auch aus volkswirtschaftlicher Sicht erfolgreich sei. So seien während der Delta-Variante von Oktober bis Dezember 2021 durch Tests etwa 38 bis 42 Millionen Euro an Kosten für das Gesundheitssystem eingespart worden. „Das Testen hat drei Vorteile: Erstens können dadurch Infektionsketten unterbrochen werden, zweitens werden damit Mutationsvarianten rasch erkannt und es können die notwendigen Schutzmaßnahmen angepasst werden, und drittens kann sehr früh mit der Entwicklung von Medikamenten begonnen werden, die einen schweren Erkrankungsverlauf verhindern können“, erläuterte Ludwig. „Ich hoffe darauf, den Bund dafür zu gewinnen, die PCR-Tests weiter kostenlos anbieten zu können. Denn damit können wird den weiteren Verlauf der Pandemie gut im Auge behalten“, so der Stadtchef. „Ich bin überzeugt davon, dass wir den konsequenten Weg, den wir bereits viele Monate beschreiten, so fortsetzen können“, sagte Bürgermeister Ludwig.
FFP2-Maske im gesamten Wiener Handel bleibt noch
Auch im gesamten Einzelhandel wird Ludwig noch weiter auf eine FFP2-Maskentragepflicht setzen; die Bundesregelung sieht dies nur für Bereiche wie etwa den Lebensmittelhandel oder für den öffentlichen Verkehr vor. Der Wiener Bürgermeister wies darauf hin, dass das Virus vor einzelnen Geschäften nicht haltmache. „Wir werden das Pandemie-Geschehen sehr genau beobachten und unsere Schutzmaßnahmen anpassen. Wir hoffen aber, dass wir den nächsten Öffnungsschritt sehr bald setzen können, aber jetzt ein genaues Datum zu nennen, wäre jetzt noch zu früh, da die epidemiologische Lage einfach noch zu unsicher ist“, so Ludwig.
Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, ortete einen leichten Abwärtstrend bei den Corona-Zahlen, „doch dieser Trend ist mit Unsicherheiten besetzt“. Zwar sei ein Abflauen der derzeit bestimmenden Omikron-Variante zu bemerken, doch die bereits in der kommenden Woche dominante Untervariante BA.2 könne zu einer Verzögerung führen, so Binder.
Bereits gestern teilte Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr mit, dass die Schutzmaßnahmen an Wiener Schulen mit dem kommenden Montag gelockert würden. Geimpfte und genesene Kinder können demnach auch im Falle von mehreren Infektionsfällen in einer Klasse weiter in die Schule gehen, nach der derzeit gültigen Regel muss die gesamte Klasse nach Hause geschickt werden.
(Red)