Mit einer eigenen „Agenda Gesundheitsförderung“ setzt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) nach der letztjährigen „Gesundheitsförderung 21+“ den nächsten Schritt in Richtung einer zukünftigen Ausrichtung der öffentlichen Gesundheitsförderung in Österreich. Drei Kompetenzzentren sollen errichtet werden. In deren Aufbau und Betrieb will Mückstein in den kommenden drei Jahren rund 24 Mio. Euro investieren.
„Ich will gesunde Lebenswelten stärken, neue Herausforderungen wie Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung berücksichtigen und Gesundheit und Soziales stärker als bisher gemeinsam denken. Gesundheitsförderung muss Teil unseres klassischen Gesundheitssystems werden, das sich gegenüber anderen Disziplinen öffnet und durchlässiger wird“, erklärte Mückstein zum Start der „Agenda Gesundheitsförderung“. Es gehe darum, über den Tellerrand zu blicken, Zeile gemeinsam umzusetzen und langfristige Zukunftsperspektiven der Gesundheitsförderung zu entwickeln.
Das „Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit“ wird sich den Auswirkungen des Klimawandels auf das Gesundheitssystem widmen. Hitze, Extremwetterereignisse, Allergien und übertragbare Krankheiten werden zunehmend in den Fokus rücken. Maßnahmen, die auf die Verbesserung der Gesundheit abzielen und als Nebeneffekt zum Klimaschutz beitragen, sind aus Sicht des zuständigen Ministers in doppeltem Sinne gesundheitsförderlich: „Die Klimakrise wird immer stärker auch zur sozialen Frage. Sie beeinflusst unsere Gesundheit und die Qualität unseres Lebens. Deshalb ist Klimaschutz eine Maßnahme sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch zur Stärkung der Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“ Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Gesundheitsförderung müssten Hand in Hand gehen. Das neue Kompetenzzentrum soll Strategien und Projekte an den jeweiligen Schnittstellen entwickeln und als Dreh- und Angelpunkt für Kompetenzentwicklung, Kooperation, Information und Kommunikation fungieren.
Ziel des Kompetenzzentrums ist die Initiierung, Begleitung und Koordination von Forschungs- und Umsetzungsaktivitäten sowie die verstärkte Zusammenarbeit zwischen politischen Bereichsebenen und den wissenschaftlichen Disziplinen Gesundheit, Umwelt und Klima. Einer der erklärten Schwerpunkte ist die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zu einer klimaneutralen Gesundheitsversorgung, etwa durch effizienten Ressourceneinsatz, Umstieg auf erneuerbare Energieträger und Abfallreduktion.