Alberner Hafen bekommt ein hochwassersicheres Tor

Mit einer Beteiligung der Stadt Wien von rund 7 Millionen Euro wurde ein neues Hafentor beim Alberner Hafen errichtet. Es soll den wichtigen Logistikhafen künftig vor Hochwasser sichern.

„Der Hafen Albern ist neben dem Hafen Freudenau und dem Ölhafen Lobau die dritte große Hafeneinrichtung in Wien. Er zählt zu den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag im Osten Österreichs“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bei der Eröffnung des neuen Hafentores.

Der Hafen Albern ist einer von insgesamt drei Güterhäfen – neben dem Hafen Freudenau und Ölhafen Lobau – des Hafen Wien, einem Unternehmen der Wien Holding. Vor zwei Jahren erfolgte der Spatenstich für ein neues, hochwassersicheres Hafentor, die BezirksZeitung berichtete.

Schutz vor Hochwasser

Damit soll der Getreide- und Baustoffhafen hochwassersicher gemacht werden, damit künftig auch bei Hochwasser ein ungestörter Warenumschlag im Hafen Albern gesichert ist. Nun wurde das neue Hafentor im Beisein mehrerer namhafter Gäste eröffnet, so zum Beispiel Innovationsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.

„In den vergangenen Jahren haben wir den Hafen Wien kräftig ausgebaut, neue Umschlageinrichtungen und Lagerflächen geschaffen und auch in die Verbreiterung der Dienstleistungspalette investiert. Denn der Hafen Wien ist eines der größten und wichtigsten Logistikzentren an der Donau und damit ein wichtiger Pfeiler für die Wirtschaft“, so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.

Von EU gefördert

Insgesamt 22 Millionen Euro hat das neue Hafentor gekostet. Die Stadt Wien hat im Rahmen des umfassenden Donauhochwasserschutzprogramms 7 Millionen Euro dazu beigesteuert. Der Rest wurde durch EU Fördermittel (rund 4 Millionen Euro), sowie eine Kostenbeteiligung durch den Bund (11 Millionen Euro) finanziert.

„Seit Baubeginn der Donauinsel hat Wien an der Fertigstellung des umfassenden Hochwasserschutzprogramms gearbeitet und dieses umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme des Alberner Hafentors ist der vorerst letzte große Meilenstein im Wiener Hochwasserschutzsystem gesetzt“, so die für den Hochwasserschutz in Wien zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Neues Hafentor: Ein Stahlkoloss mit 250 Tonnen

30 Meter lang, 14,25 Meter hoch und 250 Tonnen schwer ist das neue, komplett aus Stahl gefertigte Hafentor. Um dem riesigen Druck, der mit dem Hochwasser verbunden ist, Stand zu halten, hat der Stahlkörper eine Stärke von 2,1 Metern und entspricht der Höhe eines dreistöckigen Gebäudes.

Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines Schiebetores: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach lokalem Wasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen dichtmacht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große Tauchpumpen ermöglichen ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde.

„Auf Grund des Klimawandels werden starke Hochwasserereignisse künftig häufiger vorkommen. Der neue Hochwasserschutz ist für ein so genanntes Jahrhundert-Hochwasser mit einer Durchflussmenge der Donau von 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Ohne Hafentor würde bei einer solchen Naturkatastrophe der Hafen bis zu drei Meter unter Wasser stehen“, so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien.

Tor verziert mit „Signalflaggen“

Zum Abschluss der Errichtungsarbeiten hat das Hafentor in Albern ein kunstvolles Finish erhalten: Die Schleuse sowie das Bürogebäude des Hafentors wurden rundum mit den offiziellen „nautischen Signalflaggen“ beschriftet. Das hat folgenden Hintergrund: Das Flaggenalphabet wird in der Schifffahrt verwendet, um Nachrichten auf optischem Wege durch Signalflaggen zwischen Schiffen auszutauschen. Dabei steht jede internationale Flagge für einen Buchstaben. Auf rund 120 Quadratmeter Fläche applizierte der Künstler Marcus Geiger eine bunte Flaggensignal-Abfolge, die „Hafen Albern Wien 2022“ bedeutet.

(Meinbezirk.at/Foto: Pixabay)

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