Laut aktuellen Daten der Statistik Austria lebten im vergangenen Jahr 1,6 Millionen Menschen in Einpersonenhaushalten. Dieser Anstieg betrifft nicht nur jüngere Generationen – im Gegenteil: Besonders ältere Menschen leben zunehmend allein.
Im Vergleich zu vor 20 Jahren ist die Zahl der Alleinlebenden um 430.000 Personen gestiegen. Ein Drittel davon war älter als 64 Jahre. Der Anteil der Einpersonenhaushalte an der Gesamtbevölkerung stieg von 14,6 Prozent im Jahr 2004 (1,175 Millionen Personen) auf 16,6 Prozent im Jahr 2014 (1,395 Millionen Personen) und erreichte im vergangenen Jahr 17,8 Prozent (1,607 Millionen Personen).
Der Trend zu Einpersonenhaushalten bleibt also ungebrochen, wie Statistik Austria in einer Presseaussendung erklärte. Der Anteil der Personen in Partnerschaften blieb trotz wachsender Bevölkerung weitgehend konstant: 49,1 Prozent (3,963 Millionen Personen) im Jahr 2004 und 49,0 Prozent (4,422 Millionen Personen) im Jahr 2024. Die Zahl der verheirateten Personen sank hingegen leicht von 41,8 auf 39,1 Prozent, während die der nicht verheirateten Paare im selben Zeitraum von 7,3 auf 9,9 Prozent stieg.
Mehrheitlich Frauen über 65 Jahren alleinlebend
Die größte Gruppe der Alleinlebenden stellen Frauen über 65 Jahren dar. Im vergangenen Jahr lebten 605.000 Personen dieser Altersgruppe allein, das entspricht 34,3 Prozent. Mehr als zwei Drittel davon (425.000) waren Frauen. Die zweitgrößte Gruppe bildeten die 55- bis 64-Jährigen mit 318.000 Personen, was 23,4 Prozent dieser Altersgruppe entspricht. Im Vergleich dazu lebten nur 2,6 Prozent der unter 25-Jährigen (57.000 Personen) in einem Einpersonenhaushalt.
Partnerschaft ohne Trauschein bei Jüngeren verbreitet
In der Altersgruppe der 35- bis 54-Jährigen lebten im vergangenen Jahr über 70 Prozent in einer Partnerschaft – mehr als in jüngeren oder älteren Altersgruppen, wo der Anteil bei etwa 50 Prozent lag. Jüngere Paare bevorzugen eher eine Partnerschaft ohne Trauschein, während im höheren Alter häufiger Ehegemeinschaften bestehen.
Von den 1,8 Millionen Personen über 64 Jahren lebten 54,5 Prozent mit einem Ehepartner oder einer Ehepartnerin im gemeinsamen Haushalt, nur 3,0 Prozent in einer Lebensgemeinschaft. Von den 2,2 Millionen unter 25-Jährigen lebten etwa 70.000 mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen – davon etwa 70 Prozent unverheiratet.
Steigende Zahl von Paaren ohne Kinder im Haushalt
Ein weiterer Trend zeigt, dass die Zahl der in einer Partnerschaft ohne Kinder lebenden Personen in den letzten 20 Jahren um 452.000 auf insgesamt 2,2 Millionen gestiegen ist. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass diese Paare kinderlos sind. Vielmehr handelt es sich dabei oft um Paare, deren Kinder bereits ausgezogen sind.
Die Daten stammen aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, einer Stichprobenerhebung, bei der wöchentlich etwa 1.500 private Haushalte befragt werden.