Arbeiten an Photovoltaikanlage am Dach der Wiener Stadthalle schreiten voran

Die Wiener Stadthalle, ein Unternehmen der Wien Holding, setzt einen bedeutenden Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: Auf dem Dach der Event-Location wird eine der größten innerstädtischen Photovoltaikanlagen realisiert.

Baustart für die neue Photovoltaikanlage war am 11. Juli 2022. Inzwischen ist der Großteil der Arbeiten bereits abgeschlossen und die Hälfte der rund 3.000 Photovoltaik-Paneele am Dach der Halle D montiert. Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer und Wiener Stadthalle-Geschäftsführer Matthäus Zelenka überzeugten sich am Donnerstag, den 13. Oktober 2022, bei einem Lokalaugenschein vom Bau-Fortschritt.

„Nachhaltig zu wirtschaften war und ist eine der Grundfesten der Wien Holding. Die neue Photovoltaik-Anlage, die derzeit am Dach der Wiener Stadthalle entsteht, wird einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bisher wurden rund 1.500 der 2.956 Photovoltaik-Paneele montiert. Diese werden derzeit von den Arbeiter*innen in 25 Metern Höhe einzeln auf Aluprofile geschraubt, die am Ende zusammengerechnet eine Länge von 9 Kilometern ergeben werden.

Darüber hinaus werden bis zur Fertigstellung der Anlage Ende Oktober 2.500 Laufmeter Wechselstrom-Kabel mit einem Gesamtgewicht von 11 Tonnen am Dach verlegt“, so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.

„Die Wiener Stadthalle ist Österreichs wichtigstes Veranstaltungszentrum. Sowohl Künstler*innen als auch das Publikum erwarten sich dabei umweltverträgliche Lösungen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Beim Thema Nachhaltigkeit geht es nicht um „Feelgood“, sondern darum, in Zukunft erfolgreich zu sein. Nachhaltigkeit ist somit zentraler Teil der Unternehmensstrategie der Wiener Stadthalle“, sagt Matthäus Zelenka, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle.

Geplante Fertigstellung im Oktober, Inbetriebnahme ab Dezember

Die Fläche am Dach der Halle D, auf der die Photovoltaik-Anlage entsteht, ist mit fast fünfeinhalbtausend Quadratmeter so groß wie 21 Tennisplätze und befindet sich auf einer Höhe von 25 Metern. Insgesamt werden 2.956 Photovoltaik-Module auf das Dach der Veranstaltungslocation geschraubt. Bis Ende Oktober werden alle Paneele auf der vorgesehenen Dachfläche von insgesamt 5.386 m² angebracht sein. Dafür werden rund 16.000 Stück Dachfalzklemmen für die Montage der einzelnen Paneele zum Einsatz kommen und Gleichstromkabel mit einer Länge von 20 Kilometern verlegt. Bis zur geplanten Inbetriebnahme Anfang Dezember erfolgt dann ein Testbetrieb der Anlage, die auf eine Gesamtleistung von 1.123 kWp kommen wird.

Pro Jahr können mit dieser Leistung rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das ist so viel wie 580 Einpersonen-Haushalte in Wien jährlich verbrauchen. Laut Berechnungstool der Österreichischen Energieagentur können damit jährlich 486 Tonnen Kohlendioxid gespart werden. Bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren sind das insgesamt 12.161 Tonnen.

Der grüne Sonnenstrom wird zu zwanzig Prozent in der Wiener Stadthalle selbst verwendet – etwa für die Kaltwasser-Erzeugung und Kühlung der Halle D oder die Eis-Erzeugung in der EisStadthalle (Halle C). Die überschüssigen 80 Prozent werden in das Netz von Wien Strom eingespeist. Damit können 230 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.

Insgesamt wird die neue Photovoltaik-Anlage rund ein Drittel des Strombedarfs der Wiener Stadthalle abdecken. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden von der Wiener Stadthalle getragen.

Weitere klimafreundliche Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen geplant

Seit September 2022 ist die Wiener Stadthalle offiziell EMAS-zertifiziert. Die Abkürzung EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist seit 1993 das freiwillige europäische Umweltmanagement, ein Instrument für eine nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft und in der Verwaltung. Ziel von EMAS ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Mit einer bzw. einem externen Energieberater*in werden gerade weitere kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Energiereduktion evaluiert. Die Wiener Stadthalle hat es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten fünf Jahre 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen.

„Durch die Nutzung weiterer Dachflächen für Photovoltaik sowie die Reduktion des Strombedarfs sind wir überzeugt, dass es uns gelingen wird, unser Ziel zu erreichen und innerhalb der nächsten fünf Jahren 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen“, erklärt Matthäus Zelenka.

Zu den Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen zählen die Etablierung eines intelligenten Licht-, Wärme- und Kältemanagements, die Beschleunigung der schon eingeleiteten LED-Offensive, die Evaluierung des Potentials von Wärmerückgewinnung in der Halle D sowie die thermische Sanierung der Außenhüllen.

Wiener Stadthalle: Österreichs wichtigste Event-Location

Die Wiener Stadthalle ist Österreichs wichtigstes Veranstaltungszentrum mit über 300 Veranstaltungen und rund einer Million Besucher*innen jährlich. Sie verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung in Planung und Durchführung von Events. Nach den Plänen von Stararchitekt Roland Rainer erbaut und 1958 eröffnet, bietet die Wiener Stadthalle Raum und Knowhow für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Am Standort stehen sechs unabhängig voneinander wie auch gemeinsam, bespielbare Hallen mit einem Fassungsraum von bis zu 16.000 Besucher*innen (Halle D) und bilden gemeinsam mit den Sportstätten und der angebotenen Gastronomie eines der traditions- und facettenreichsten Veranstaltungszentren in Europa.

(Foto: David Bohmann)

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