Nach bisherigen Erkenntnissen kam es zu der Tragödie wegen eines Streits um die Aufteilung von 25.000 Euro, die die Beteiligten mutmaßlich zuvor von einer dritten Person erpresst hatten.
Streit in Dönerlokal eskaliert
Laut österreichischen Medien ereignete sich die Tat gegen 22 Uhr im Wiener Bezirk Ottakring, in der türkischen Kebapstube „Liman“.
Ermittlungen zufolge betrat der 55-jährige Serbe gemeinsam mit seinem Leibwächter Hamzat M. das Lokal und ging sofort auf einen Landsmann zu. Zwischen den beiden kam es zu einem heftigen Streit, woraufhin sie durch den Hinterausgang des Restaurants in einen Nebenraum gingen. Der Leibwächter folgte ihnen.
Als der Tschetschene den Raum betrat, fielen plötzlich Schüsse. Kurz darauf trat der mutmaßliche Täter – ebenfalls ein Serbe – aus dem Raum und feuerte mit einer Pistole auf Hamzat M. Mehrere Kugeln trafen ihn tödlich. In der entstandenen Panik floh der Schütze aus dem Lokal und verschwand in unbekannte Richtung.
Großeinsatz der Polizei
Binnen Minuten rückten zahlreiche Polizeistreifen an und sperrten den gesamten Bezirk Ottakring ab. Trotz intensiver Fahndung konnte der Täter bislang nicht gefasst werden.
Zeugen berichteten den Ermittlern, dass der Verdächtige nach der Tat in ein Auto stieg, in dem sich eine weitere Person befand, und flüchtete.
Der verletzte 55-jährige Serbe, der eine Schusswunde in der Brust erlitt, wurde ins Krankenhaus gebracht und befindet sich laut „Kurir“ in Lebensgefahr.
Hintergrund: Streit um erpresstes Geld
Wie die Ermittlungen ergaben, hatten der Täter und das Opfer gemeinsam eine Person erpresst, die ihnen angeblich 55.000 Euro schuldete.
Der mutmaßliche Schütze soll 25.000 Euro erhalten und sich geweigert haben, das Geld zu teilen – mit der Begründung, dass der Restbetrag bei einer späteren Zahlung ausgeglichen werde.
Sein Partner war damit offenbar nicht einverstanden und kam in Begleitung des Leibwächters in das Lokal, um seinen Anteil einzufordern. Daraus entwickelte sich der folgenschwere Streit, der schließlich in einer Schießerei endete.
Zeuge meldet sich bei der Polizei
Unterdessen meldete sich ein Mann bei der Polizei, der angab, Zeuge der Tat gewesen zu sein und den Schützen zu kennen – wenn auch nur unter einem Spitznamen.
Er erklärte, er habe mit dem mutmaßlichen Täter im Lokal gesessen, als zwei Männer hereinkamen und ein lautstarker Streit um Geld begann. Der Zeuge sei daraufhin auf die Toilette gegangen und habe kurz darauf Schüsse und Schreie gehört.
Als er zurückkehrte, habe er Einschusslöcher in der Tür gesehen und beobachtet, wie sein Bekannter mit einer Pistole in der Hand aus dem Lokal rannte, in ein Auto stieg und davonfuhr.
Der Zeuge berichtete weiter, dass der Leibwächter reglos in einer Blutlache lag. In Panik habe er gemeinsam mit anderen Gästen das Lokal verlassen.
Die Wiener Polizei setzt die Fahndung nach dem flüchtigen Täter fort.