Bosnisch-herzegowinischer Häftling leitete Drogenbande aus österreichischem Gefängnis

Österreichische Medien berichten ausführlich über einen 37-jährigen Staatsbürger von Bosnien und Herzegowina, der seine Zelle im Gefängnis Suben in das operative Zentrum eines Drogennetzwerks verwandelt haben soll.

Mit „unternehmerischem Geschick und einer gehörigen Portion Selbstvertrauen“ habe der Mann es geschafft, den Gefängnisalltag für umfangreiche kriminelle Geschäfte zu nutzen, schreiben österreichische Zeitungen.

Nur kurz nachdem er im März vergangenen Jahres zu neuneinhalb Jahren Haft wegen Drogendelikten verurteilt worden war, soll der Häftling erneut mit „Import- und Vertriebsaktivitäten“ begonnen haben. Dafür rekrutierte er Mitinsassen, insbesondere jene mit Ausgangsberechtigung oder gelockerten Haftbedingungen.

Am 4. August dieses Jahres wurde ein 35-jähriger Landsmann in Hallein (Salzburg) festgenommen, als er drei Kilogramm Kokain übernahm. Dieser Zugriff führte die Ermittler erstmals direkt zu der Bande, deren mutmaßlicher Anführer der 37-jährige Gefangene aus Suben sein soll. Auch der Festgenommene befand sich im Strafvollzug und nutzte eine genehmigte Ausgangszeit für den Drogendeal.

Nach diesem Hinweis verfolgte die Polizei die Spuren konsequent weiter. In Suben sowie einer weiteren Justizanstalt wurden Zellen durchsucht. Zudem entdeckten Ermittler in Hallein eine Wohnung, die als Lager für Drogen und Bargeld gedient haben soll. Dort lebte ein 26-jähriger bosnisch-herzegowinischer Staatsbürger, der erst im April 2025 aus dem Gefängnis entlassen worden war. Das in der Wohnung gefundene Drogengeld wurde beschlagnahmt; der Mann sitzt inzwischen wieder in Haft.

An den kriminellen Aktivitäten sollen auch zwei weitere Häftlinge beteiligt gewesen sein, die mit elektronischen Fußfesseln überwacht wurden. Sogar die ehemalige Lebensgefährtin des mutmaßlichen Bandenchefs soll involviert gewesen sein – sie habe laut Ermittlungen finanzielle Transaktionen durchgeführt und Drogengeschäfte verschleiert.

Nach bisherigen Erkenntnissen bestellte der 37-Jährige die Ware im Ausland und organisierte den Transport nach Österreich. Die Polizei geht davon aus, dass seine Kontakte und Beschaffungswege dem „organisierten Balkan-Kriminalmilieu“ zuzurechnen sind.

Wie Medien berichten, ist das „Drogenbüro“ des verurteilten Bosniers inzwischen zerschlagen. Der Mann wurde in eine andere Haftanstalt verlegt.

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