Bosnischer Staatsbürger bezog fünf Jahre lang Sozialhilfe aus Österreich, während er in seiner Heimat lebte

Ein Staatsbürger von Bosnien und Herzegowina musste sich heute vor dem Landesgericht Graz verantworten, weil er über Jahre hinweg unrechtmäßig Arbeitslosengeld aus Österreich bezogen hatte, obwohl er sich während dieser gesamten Zeit in Bosnien und Herzegowina aufhielt.

Der 38-Jährige gab vor Gericht zu, dass er sich in all den Jahren nie beim AMS abgemeldet hatte. Auf die Frage, warum er niemanden über seinen Aufenthalt in Bosnien informiert habe, antwortete er:

„Ich bin Kriegsveteran. Ich kämpfe mit psychischen Folgen. Mein Vater hat einen Granatsplitter im Kopf. Es war einfach extrem belastend“, erklärte er und fügte hinzu, dass er sein Verhalten zutiefst bereue.

Er sagte weiter, dass er vor fünf Jahren seinen Job verloren habe, woraufhin er Österreich verließ und dringend auf das Geld angewiesen war. Mittlerweile sei er jedoch wieder in einem gesicherten Arbeitsverhältnis tätig – als Fassadenarbeiter – und versprach der Richterin, das unrechtmäßig bezogene Geld vollständig zurückzuzahlen.

Ohne Widerspruch akzeptierte er eine Geldstrafe in Höhe von 1.200 Euro sowie eine bedingte Freiheitsstrafe von fünf Monaten. Darüber hinaus ist er verpflichtet, die erhaltenen Leistungen zurückzuerstatten.

Wie österreichische Medien berichten, handelt es sich hierbei keineswegs um einen Einzelfall: In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Sozialbetrugsfälle in der Steiermark nahezu verzehnfacht. Im Jahr 2014 wurden 55 strafrechtlich relevante Fälle registriert – im Jahr 2024 waren es bereits 515. Der entstandene Schaden allein in der Steiermark beläuft sich auf mehrere Millionen Euro.

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