Eingeladen zum Empfang waren alle Wiener*innen, die schon länger in Österreich leben und die im Jahr 2022 die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Insgesamt wurde sie im Vorjahr an 4.478 in Wien lebende Personen verliehen.
Bürgermeister Ludwig gratulierte in seiner Rede den Anwesenden Neo-Österreicher*innen, unter denen sich auch 28 Kinder befanden, zur Annahme der Staatsbürgerschaft. „Wien ist eine stark wachsende Stadt“, sagte Ludwig im Hinblick auf die in Aussicht stehende Überschreitung der 2-Millionen-Einwohner*innen-Grenze. So habe sich etwa die hohe Lebensqualität in Wien, welche auch regelmäßig für internationale Auszeichnungen sorge, bereits herumgesprochen. „Das macht mich als Österreicher und Wiener Bürgermeister vor allem sehr stolz. Denn das bedeutet, dass viele Menschen anderer Nationalitäten gerne in dieses Land und diese Stadt kommen – auch um hier zu bleiben“. Wien arbeite laufend daran, diese Top-Positionierungen zu bestätigen, führte Stadtchef Ludwig aus. Vor allem in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Wohnen und Bildung würden – trotz stark wachsender Bevölkerungszahl – große Anstrengungen unternommen, um die Herausforderungen zu meistern.
Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr zeigte sich ebenfalls erfreut, dass so viele Wiener*innen die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen möchten: „Ich freue mich, dass Sie Österreich als Ihre Heimat gewählt haben und dazu beitragen, diese Stadt zu einer lebendigen, vielfältigen und modernen Stadt zu machen“, richtete Wiederkehr seine Worte an die Gäste.
„Mit Ihrer Entscheidung, Österreicherinnen und Österreicher werden zu wollen, haben Sie nun viele Rechte. Aber Sie haben natürlich auch Pflichten“, setzte Bürgermeister Ludwig fort. Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und das „Einhalten von Spielregeln“ seien in der Menschenrechtsstadt Wien nicht verhandelbar. Der Bürgermeister verwies auch darauf, dass die österreichische Staatsbürgerschaft zur Teilnahme an politischen Entscheidungs- und Mitbestimmungsprozessen der Stadt und der Republik berechtige. „Viele Menschen, die in prekären Berufen – beispielsweise als die so dringend gesuchten Fachkräfte wie Pflegekräfte oder als Reinigungspersonal – arbeiten, sind von Mitbestimmung und Teilhabe ausgeschlossen.“ Hier nannte Ludwig vor allem finanzielle Hürden, die überwunden werden müssten, um die Staatsbürger*innenschaft und damit das Wahlrecht zu erlangen, als Gründe. Bürgermeister Ludwig forderte in diesem Zusammenhang deshalb erneut ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht und appellierte an den Bund. „Die Staatsbürgerschaft darf nicht an sozialen und finanziellen Hürden scheitern“, schloss Ludwig.
(Foto: C.Jobst/PID)