Bürgermeister Ludwig eröffnet die Schanigärten in Wien

Die Temperaturen lassen es derzeit zwar nicht vermuten, aber der Frühling ist bereits in den Startlöchern. Anlässlich dessen fand am Alsergrund im allseits bekannten Café Stein die offizielle Eröffnung der Wiener Schanigärten statt. Auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ließ sich seinen ersten Kaffee im Freien nicht nehmen.

Die Schanigarten-Saison beginnt in Wien am 1. März und endet mit dem 30. November. Alljährlich wird dies mit einer feierlichen Eröffnung in Pressebegleitung gefeiert. Heuer ging dies im Café Stein in der Währinger Straße 6-8 vonstatten.

Gezeichnet war das Event von ausgelassener Stimmung, wenn auch die frischen rund fünf Grad Außentemperatur für ein wenig Trübsinn sorgten. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) entledigte sich dennoch freudig seinem Mantel und fügte witzelnd hinzu: „Damit das Ganze etwas optimistischer wird.“ Worauf sich Ludwig in der Frischluft-Saison 2023 am meisten freut? „Es ist einfach sehr schön, sich mit Freundinnen und Freunden bei milden Temperaturen im Freien zu treffen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen“, entgegnet er.

Faber: Weihung des Schanigartens im Café Stein

Mit dem Stadtchef vor Ort waren Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, sowie Wolfgang Binder, Fachgruppenobmann der Wiener Kaffeehäuser. Auch Dompfarrer Toni Faber stattete der Eröffnung einen Besuch ab. Um das Café Stein stellvertretend für alle Kaffeehäuser in Wien zu weihen, brachte Faber sogar Weihwasser aus dem Stephansdom mit. Er rief die Gäste zudem dazu auf, nicht „24 Stunden in der Kirche zu verbringen“, sondern „Austausch und Begegnung im Schanigarten zu suchen“.

Rund 4.000 Schanigärten gibt es in Wien derzeit. „Manche werden nur temporär genutzt“, erläutert Ludwig im Gespräch mit der BezirksZeitung. Im Unterschied zum Gastgarten befindet sich der typische Wiener Schanigarten im öffentlichen Raum. Hier sei auch die Abstimmung mit den Anrainerinnen und Anrainern besonders wichtig, wie der Bürgermeister betont. „Wir haben das in der Vergangenheit aber gut gelöst“, stellt er entschieden fest.

Bleiben die CoV-bedingten Winter-Schanigärten?

Durch die Corona-Pandemie kam es zudem dazu, dass die Schanigärten auch über den Winter genutzt werden durften. Wirtinnen und Wirten, die im Sommer einen Garten geöffnet hatten, konnten um eine Verlängerung der Gebrauchserlaubnis über den Winter ansuchen. Somit ersparten sie sich sowohl den Abbau der Gartenmöbel sowie die Zwischenlagerung. In der Wintersaison 2021/22 nutzten rund die Hälfte aller Lokalbesitzerinnen und -besitzer diese Möglichkeit – also 1.780 Schanigärten. Im Winter 2022/23 blieben 1.611 Lokale geöffnet.

Diese Erleichterungen für Lokalbetreiberinnen und -betreiber soll am besten auch in der nächsten Wintersaison erhalten bleiben, wie Wirtschaftskammerpräsident Ruck erklärt. „Wir haben das jetzt schon dreimal gemacht, ab dann wird ein Provisorium in Wien zum Definitivum.“ Dennoch müssten hierfür noch einige Gespräche mit der Stadt Wien geführt werden.

Der Begriff „Schanigarten“ hat einen historischen Hintergrund. „Es wird vermutet, dass der erste Schanigarten 1754 am Wiener Graben eröffnet wurde, von einem Johann Jakob Taroni. Johann ist ja in der Kurzform ‚Schani‘, und daher dürfte der Name herrühren“, erklärt Ludwig.

(meinbezirk.at/Foto: Pixabay)

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