Bundeskanzler Kurz: Fortschritte und Rückschläge wie bei einer „Ziehharmonika“

Vierte internationale Videokonferenz der „First-Mover-Countries“ zur Eindämmung der Pandemie – Infektionsketten bei Ausbrüchen trennen

„Die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie ist wie eine ‚Ziehharmonika‘ mit Fortschritten und Rückschlägen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem Pressestatement nach einer Videokonferenz mit Mitgliedern der „First-Mover-Countries„, also jene Länder, die laut dem österreichischen Regierungschef besonders „rasch auf die Coronavirus-Pandemie reagiert“ hätten. Neben den Staats- und Regierungschefs aus Tschechien, Griechenland, Norwegen, Israel, Costa Rica und Australien waren Dänemark, Neuseeland und Singapur auf Expertenebene vertreten.

Der Vergleich mit der Ziehharmonika stamme von Israels Premier Benjamin Netanyahu, der damit die Entwicklungen bei der Bekämpfung des Coronavirus und das Auftreten „zweiter, dritter oder vierter Wellen“ beschrieben habe. Auf Erfolge würden Rückschläge folgen. Beim heutigen Austausch sei es daher unter anderem darum gegangen, „was die bestmögliche Reaktion auf eine zweite Welle“ sei und wie es angesichts der Reisebewegungen gelinge, regionale Ausbrüche klein zu halten und nicht zu einem Flächenbrand werden zu lassen. „Es ist wertvoll, sich mit Ländern auszutauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen“, betonte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Manches könne man kopieren, zudem werde man auf neue Ansätze aufmerksam gemacht.

Weitere zentrale Themen des Austauschs, der bereits zum vierten Mal stattfand, waren die Erkenntnisse aus den bisherigen Lockerungen und weitere Schritte zur Eindämmung der Coronakrise sowie eine Kooperation zur Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen.

Bei regionalen Ausbrüchen erprobte Maßnahmen ergreifen

In Bezug auf die Infektionscluster in Oberösterreich hielt der Bundeskanzler fest: „Es sind derzeit keine österreichweiten Verschärfungen der Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie geplant. Wichtig ist, dass es ein regionaler Ausbruch bleibt. Bei solchen Ereignissen geht es vordringlich darum, die Infektionsketten zu trennen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die bisherigen Anlassfälle sind regional sehr gut zuordenbar gewesen.“ So etwas könne überall in Österreich passieren, es sei nicht absehbar, wo dies geschehe. Bei einem regionalen Anstieg der Infektionszahlen müssten zuerst wieder erprobte Maßnahmen wie das Tragen von Schutzmasken ergriffen werden. Die am Vortag von Außenminister Alexander Schallenberg bekannt gegebenen Nachschärfungen bei Reisewarnungen im Balkanraum begrüßte Sebastian Kurz: „Es ist nachvollziehbar, dass es hier zur Urlaubszeit zu Bewegungen kommt. Denn viele haben Wurzeln im Ausland. Deshalb müssen wir in einigen Gebieten sehr vorsichtig sein.“

(bundeskanzleramt.gv.at)

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