Das teilte die Hilfsorganisation heute der APA mit. Wie Klaus Schwertner, der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, berichtete, melden sich derzeit zahlreiche Personen, weil sie vor einem leeren Kühlschrank stehen.
Wie Klaus Schwertner, der Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, berichtete, melden sich derzeit zahlreiche Personen, weil sie vor einem leeren Kühlschrank stehen. Speziell ältere oder armutsbetroffene Menschen rufen demnach an, weil sie alleine in der Wohnung im Rollstuhl sitzen oder aufgrund anderer körperlichen Beeinträchtigung ihre Einkäufe nicht erledigen können – oder weil sie über keine finanziellen Reserven mehr verfügen.
Die Hygienemaßnahmen und -vorgaben der Behörden im Zusammenhang mit dem Coronavirus werden auf Punkt und Beistrich umgesetzt, wurde versichert. Gäste müssen einen Mindestabstand einhalten und sich an Ort und Stelle die Hände desinfizieren.
Erste Ausgabe im carla
Die erste Ausgabe findet am Mittwochvormittag im Caritas-Lager (carla) Mittersteig statt: „Dort, wo normalerweise Kleider- und Möbelspenden gesammelt und verkauft werden, können ab sofort einmal wöchentlich Lebensmittel wie zum Beispiel Nudeln, Mehl, Zucker, Reis, Linsen von armutsbetroffenen Menschen abgeholt werden.“
Am Donnerstag und Freitag werden die Ausgaben von Freiwilligen in zwei Wiener Pfarren in Fünfhaus (Pfarre Neufünfhaus) sowie in Floridsdorf (Pfarre Gartenstadt) – im Pfarrgarten unter freiem Himmel – organisiert. „Für den Fall, dass die Nachfrage stark steigt, planen wir bereits ab kommender Woche gemeinsam mit weiteren Wiener Pfarren zusätzliche Ausgabestellen aufzusperren“, sagte Schwertner.
Lager ist voll
Lebensmittel, die ausgegeben werden können, gibt es laut Caritas zumindest vorerst genug: „Unser Lebensmittellager in Wien-Floridsdorf ist aktuell dank vieler Spenden gut gefüllt, sodass wir vorerst ca. 1.000 Haushalte sechs Wochen lang unterstützen können. Aber wir appellieren schon jetzt an den Lebensmittelhandel und an Lebensmittel produzierende Unternehmen, uns hier mittelfristig weiter oder noch intensiver zur Seite zu stehen.“
Dass die Nachfrage demnächst sinkt, glaubt man bei der Caritas nicht: „Es ist zu befürchten, dass die Gesundheitskrise von heute, schon morgen oder übermorgen zur sozialen Krise wird.“ Neben den Lebensmittelausgaben sollen in den Pfarren auch Coronavirus-Not-Wärmestuben eingerichtet werden. Sie bestehen im Prinzip seit Dezember und hätten regulär Ende März schließen sollen.
Auch Nacht-Notquartiere
Auch die Obdachlosenhilfe halte man weiter aufrecht. Nacht-Notquartiere würden auch tagsüber geöffnet. Außerdem bittet man dringend um Spenden. Denn die Kochgruppen, die die Einrichtungen zuletzt unterstützt haben, sind nun ausgefallen.
religion.ORF.at/APA