Christkindlmärkte kaum barrierefrei

Menschen mit Behinderung wird auf Christkindlmärkten kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ganz im Gegenteil: Auf barrierefreien Plätzen werden oft sogar Barrieren geschaffen. Die Politik müsse hier Lösungen finden, wird appelliert.

Der Mangel an Barrierefreiheit auf Christkindlmärkten ist laut dem Bundesverband für Menschen mit Behinderung sehr groß. Rudolf Kravanja, der Präsident des Bundesverbands, erklärt gegenüber Radio Wien: „Die Weihnachtsmärkte finden an sich auf barrierefreien Plätzen statt. Es werden also Barrieren geschaffen, wo eigentlich gar keine sind.“

Da gehe es etwa um die hohen Tische und Punschstände. Jemand, der im Rollstuhl sitzt oder der kleinwüchsig ist, kommt dort, laut Kravanja, nicht hinauf. „Stolperfallen“, wie zum Beispiel am Boden verlegte Stromkabel, sind besonders für Menschen mit Sehschwäche schwierig.

15 bis 20 Prozent der Bevölkerung ausgeschlossen

Der Präsident des Bundesverbands betont, dass hier mit Selbstverständlichkeit Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Etwa 15 bis 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung haben eine Behinderung. Laut Kravanja wäre es dringend Zeit für Lösungen von Seiten der Politik: Sodass alle aus einer Gemeinde oder einer Stadt am Christkindlmarkt teilnehmen können. Kravanja betont, dass der Bundesverband schon seit Jahren versuche, auf das Thema aufmerksam zu machen.

„Da und dort trägt das Ganze Früchte. Die Leute, die den Weihnachtsmarkt machen, stellen inzwischen manchmal Rampen oder ähnliches dazu“, aber trotzdem frage er sich, wieso die Podeste und ähnliche Barrieren denn überhaupt aufgebaut werden müssen. Die Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter des Bundesverbands seien während der Weihnachtszeit unterwegs, beurteilen die Situationen auf den Märkten und geben den lokalen Politikerinnen und Politikern Feedback.

(ORF.at)

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