Dachverband für serbische Vereine in Wien: Wir wurden nicht nach dem Antrag gefragt, Bosnier als Minderheit zu erklären

Die neue Wiener Partei SÖZ (Sozial & Ökologisch) hat vorgeschlagen, die Zuwanderer aus der Türkei und aus dem ehemaligen Jugoslawien, konkret BosnierInnen offiziell als Volksgruppen anzuerkennen. Diese Idee hat die Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) als absurd bezeichnet. Bei dieser Gelegenheit schrieb Luka Markovic, Präsident des Dachverbandes für sebische Vereine in Wien, eine Stellungnahme zu dieser Initiative an die Gesellschaft Bosnischer Akademiker in Österreich, in der er die genauen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit diesem Vorschlag darlegt.

In einer Aussage für Dunav.at führt Markovic mehrere Unregelmäßigkeiten an, die in diesem Vorschlag zur Anerkennung der BosnierInnen als Minderheit in Österreich festgestellt wurden. Markovic betont nämlich, dass Bosnien und Herzegowina ein Bundesstaat ist, der aus drei konstituierenden Völkern besteht: Serben, Kroaten und Bosniaken. Das Wort BosnierInnen existiert nicht, weil der Staat Bosnien und Herzegowina heißt, und daher stellt sich die Frage, wo die Herzegowiner dann sind? Die Gesellschaft Bosnischer Akademiker in Österreich und die Partei SÖZ haben diesen Namen aus dem Ersten Weltkrieg genommen, sagte er. Mit ihrer Erklärung will die SÖZ Partei nur die Aufmerksamkeit der Medien auf die bevorstehenden Wahlen in Wien lenken. Auch dazu hat Markovic diese Aussage als „politisch motivierten Populismus“ bezeichnet. Es ist sogar so weit gegangen, alles auf dem Balkan als Ex-Jugoslawen zu bezeichnen, was nicht wirklich Sinn macht, weil diese Gruppe von Völkern verfassungsrechtlich nicht existiert. Markovic nannte die Aussage auch „politisch motivierten Populismus“. Serben haben ihr eigenes Volk und ihre eigene Identität und können daher nicht als Bosniaken eingestuft werden. Bei den Kroaten ist es auch genauso. Daher stellt sich auch die Frage, was ist mit den beiden anderen in Bosnien und Herzegowina lebenden Völkern. „Die Serben haben ein Recht in dieser Frage mitzureden“, sagte Markovic.

Markovic erklärt auch, dass die Erklärung von Herrn Max Haller gegenüber „Der Standard“ zur Unterstützung des Antrags auf Anerkennung der BosnierInnen als Minderheit absolut falsch ist, und appelliert hiermit an Herrn Haller, bessere Informationen über die Gesetze des Staates und seine Verfassungsordnung zu erhalten. Als diese Entscheidung getroffen wurde, wurden die beiden anderen konstituierenden Völker nicht gefragt, sondern nur die Bosniaken, bzw. BosnierInnen. Auf diese Weise versucht eine Gruppe von Bosniaken in Österreich, Statistiken zu erstellen und auf sich aufmerksam zu machen, um politische Ziele zu erreichen.

Dachverband für serbische Vereine in Wien, hat seine Landsleute gebeten, ihre öffentlichen Auftritte transparenter und klarer zu gestalten, um künftige Verwirrung zu vermeiden. Dies geht aus einem Dokument hervor, das an Gesellschaft Bosnischer Akademiker in Österreich geschickt wurde.

(dunav.at)

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