Drago Jancar erhält Staatspreis für Europäische Literatur

Der große slowenische Romancier, Erzähler und Essayist Drago Jancar wird mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur 2020 ausgezeichnet.

„Am Einzelnen die Verwerfungen unserer Geschichte eindringlich nachvollziehbar zu machen: Darin liegt eine der großen Stärken seiner Literatur“, lautet die Jury-Begründung. Der Preis für den 71-Jährigen ist mit 25.000 Euro dotiert.

Zuletzt hatte Jancars 2017 im Original und 2019 in deutscher Übersetzung erschienener Roman „Wenn die Liebe ruht“ für großes positives Echo gesorgt. Jancar, 1948 in Maribor geboren und für sein in zahlreiche Sprachen übersetztes Werk (u. a.: „Der Galeerensträfling“ und „Die Nacht, als ich sie sah“) vielfach ausgezeichnet, wechselt in diesem im besetzten Maribor des Jahres 1943 anhebenden Epos immer wieder Zeiten und Protagonisten und zeigt sich dabei erneut als großer Erzähler, Chronist und Humanist.

Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird jährlich für das literarische Gesamtwerk einer europäischen Autorin bzw. eines europäischen Autors verliehen, das international besondere Beachtung gefunden hat. Das Werk muss auch in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen der spätere Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano (2012), Mircea Cartarescu (2015), Karl Ove Knausgard (2017), Zadie Smith (2018) und zuletzt Michel Houellebecq.

Preise auch an Klemm und Röggla

Die Staatssekretärin für Kunst und Kultur, Ulrike Lunacek (Grüne), gab gleichzeitig weitere Literaturpreisträger bekannt: Der Outstanding Artist Award für Literatur geht an Gertraud Klemm, der Österreichische Kunstpreis für Literatur an Kathrin Röggla.

In der Kinder- und Jugendliteratur gehen die Preise an die Illustratorinnen und Autorinnen Leonora Leitl und Renate Habinger. Den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik erhält Thomas Macho.

red, ORF.at/Agenturen

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