Drei Jungbäume für Wiener EU-Denkmal gepflanzt

Am 9. Mai wird jährlich der Europatag für Frieden und Einheit in Europa gefeiert. Zu diesem Anlass hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig gemeinsam mit EU-Kommissionsvertreter Martin Selmayr drei Jungbäume beim EU-Denkmal im Sigmund-Freud-Park am Alsergrund gepflanzt.

Die drei neuen Bäume sollen die drei jüngsten Mitgliedsländer der Europäischen Union Bulgarien (Ahorn), Rumänien (Ulme) und Kroatien (Buche) repräsentieren. Außerdem ergänzen sie den 1997 errichteten Baumkreis vor der Votivkirche.

Die neuen Pflanzen stehen aus Platzgründen außerhalb des Baumkreises, wo auch im Zuge künftiger EU-Erweiterungsrunden ausreichend Platz für weitere Bäume sein wird. „Wien ist stolz, eine Metropole in der Europäischen Union zu sein. Und das wollen wir am heutigen Tag einmal mehr sichtbar machen. Wir sind hier, um zusätzliche Bäume für neu dazugekommene Mitglieder zu pflanzen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig im Rahmen der Aktion.

Ludwig strich dabei die hohe Bedeutung eines gemeinsamen Europas hervor: „Gerade jetzt ist es wichtig, in Erinnerung zu rufen, was die Gründungsidee der Europäischen Union, beziehungsweise der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges gewesen ist: Nie wieder Krieg.“

Mit Verweis auf aktuelle Entwicklungen führte Ludwig fort: „Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine zeigen uns: Alles, was wir für selbstverständlich erachtet haben, erweist sich plötzlich als zerbrechlich und unsicher. Und da ist insbesondere die Europäische Union gefordert.“

EU-Kommissionsvertreter Martin Selmayr schloss sich an: „Der Europatag steht im Zeichen des Gründungsgedankens der Europäischen Union: Zusammenleben in Frieden, Freiheit und Wohlstand auf unserem Kontinent. Angesichts von Putins Angriffskrieg sind diese Ziele aktueller und wichtiger denn je. Die Europäische Union steht fest und geschlossen an der Seite der Ukraine.“

Der Baumkreis im Sigmund-Freud-Park vor der Votivkirche wurde am 25. März 1997 von der Europäischen Union zum 40. Jahrestag ihrer Gründung errichtet. 15 Bäume wurden für die damaligen Mitgliedsstaaten gepflanzt. In der Mitte des Baumkreises steht eine künstlerisch gestaltete Installation, der PaN-Tisch („Partner aller Nationen“).

Dabei handelt es sich um einen fünfseitigen Granittisch mit zehn Granitstühlen, die den damals neuen EU-Mitgliedern (Beitritt am 1. Mai 2004) zugeordnet sind: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern. Eine in die Tischplatte eingearbeitete Gravierung symbolisiert, dass sich Österreich und Wien im Zentrum eines in großen Teilen vereinten Europas befindet. Die Installation steht für gelebten Dialog, Völkerfreundschaft und Völkerverständigung.

Für die einzelnen Länder wurden einst unterschiedliche Bäume gesetzt: Eine Linde steht für Österreich. Deutschland erhielt eine Eiche, Frankreich eine Scheinakazie und Italien eine Esche. Die dazugehörigen Tafeln wurden kürzlich erneuert (Ländername + Baumart + Jahr der Pflanzung). Auch der Baum für das Vereinigte Königreich wurde angepasst. Der neue Tafel-Text lautet „Brexit in 2020. But friendship is here to stay!“

(MeinBezirk)

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