Erste deutsche Bank gibt kein Geld mehr aus – folgen jetzt weitere Geldinstitute?

Die Vorgangsweise gilt als “Innovation”, als “Schritt in die Zukunft” – und beunruhigt gleichzeitig viele Europäer: Jetzt beschlossen die Manager eines deutschen Geldinstituts mit mehreren Bankfilialen das komplette Ende des Bargelds, alles soll nur noch über E-Banking laufen. Folgen jetzt weitere Banken diesem Beispiel?

Kunden der Raiffeisenbank Hochtaunus werden derzeit darüber informiert, dass die Bank mit Ausnahme der Zentrale in Bad Homburg (nördlich von Frankfurt) zu Dezember die vier noch bestehenden Filialen in der Region schließt. Durch die Schließung entfällt auch die Versorgung mit Bargeld, berichtet die “Bild”.

So heißt es in dem Schreiben, dass „Ein- und Auszahlungen in der Filiale (Schalter sowie Geldautomat) in Zukunft nicht mehr möglich sind.“ Das gilt auch für die Zentrale, in der dann nur noch Beratungen angeboten werden.

Ebenfalls eingestampft wird in diesem Zuge das sogenannte „FullService Konto“ für 30 Euro im Monat. Anders als das OnlineOnly-Konto standen bei diesem Kontotyp bislang die Beratung und der Service vor Ort mit im Fokus. Da die Raiffeisenbank Hochtaunus ihre Filialen nun aber schließt, können die Dienste nicht länger angeboten werden. Kunden der Bank können ihr Konto aber in ein kostenloses, reines Online-Konto umwandeln.

Abheben nur noch über Fremd-Bankomaten

Können oder wollen Kunden der Bank nicht auf Bargeld verzichten, müssen sie für ihre Abhebungen auf andere Möglichkeiten ausweichen. Geld bekommen sie beispielsweise mit der kostenfreien Mastercard DirectCard, die zum Konto gehört, noch über die Automaten anderer Banken.

Weltweit ist mit ihr das Geldabheben bis zu 52-mal jährlich kostenfrei bei Fremdbanken möglich. Auch in diversen Supermärkten oder Drogeriemärkten bekommen Kunden der Raiffeisenbank Hochtaunus an der Kasse Geld. Hier ist das Abheben sogar mit der Girocard möglich. Der maximale Betrag pro Auszahlung liegt bei Rewe, Penny und Dm bei 200 Euro.

Viele Banken legen ihren Fokus vermehrt auf das Online-Geschäft. Für einige Kunden wird dies ein Einschnitt sein. Vor allem ältere Menschen vertrauen noch auf den direkten Kontakt mit ihrer Bank und holen dort auch regelmäßig Bargeld ab.

(exxpress.at/Foto: Pixabay)

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