Grüne Vizebürgermeisterin will gleich 32 neue Radwege

Während Corona satteln immer mehr Wiener auf Drahtesel um, darauf reagiert jetzt die Stadt: Allein heuer gibt es 32 neue Projekte für Radfahrer.

Es ist das vierte Projekt, das die Grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein in kürzester Zeit der Öffentlichkeit präsentiert: Noch heuer sollen in ganz Wien 32 neue Wege, Fahrradstraßen und drahteselfreundliche Routen errichtet werden. „Gerade jetzt sind immer mehr Menschen in Wien mit dem Fahrrad unterwegs. Dafür braucht es eine faire Verteilung des Platzes und sichere Wege“, erklärt die Verkehrsstadträtin.

„Es geht nicht darum, die Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen, sondern Möglichkeiten für alle zu schaffen“ – Birgit Hebein

Wie berichtet, hat Hebein erst vor kurzem temporäre Begegnungszonen, Pop-Up-Radwege und Hitzeschutzideen präsentiert – nicht immer zur Freude ihres Koalitionspartners SPÖ.

„Niemand ist nur Radfahrer. Viele Radler benutzen auch die Öffis oder borgen sich gelegentlich ein Auto aus. Es geht nicht darum, die Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen, sondern Möglichkeiten für alle zu schaffen“, so die Politikerin. Hebein ist sich sicher: „Investitionen in die Radinfrastruktur zahlen sich doppelt aus, sie sind ein Jobmotor und eine Klimaschutzmaßnahme. Wir können unseren Planeten nur schützen, wenn wir die klimafreundliche Mobilität stärken und die CO2-Emissionen im Verkehr deutlich senken können“.

Auch Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien, betont: „Die Corona-Krise hat verdeutlicht, wie das Fahrrad als krisensicheres Fortbewegungsmittel funktioniert und um der Klimakrise entgegenzuwirken ist ein weiterer Ausbau der Radinfrastruktur notwendig und wichtig“.

Neuer Radweg auf der Wagramer Straße

Bereits Ende Mai wird deshalb der alte Radweg in der Wagramer Straße (22. Bezirk) zwischen Schüttaustraße bis Arbeiterstrandbadstraße Richtung Grünstreifen verlegt und vergrößert. Statt knapp über zwei Meter, stehen Radfahrer Ende September 3,5 Meter zur Verfügung. Im Zuge der Umgestaltung erhalten auch die Fußgänger mehr Platz, Autofahrer verlieren hingegen insgesamt 42 Stellplätze. Sehr zum Missfallen der FPÖ. Verkehrssprecher Toni Mahdalik bezeichnete das Projekt als „Schwachsinn zum Quadrat“. Die Stadt will damit allerdings die Situation für Radfahrer und Spaziergänger sicherer machen.

Zwanzig neue fahrradfreundliche Straßen und Fahrradstraßen für Wien

Ein weiterer Schwerpunkt der Radoffensive 2020 liegt im Ausbau von Fahrradstraßen (hier gilt Tempo 30, Kfz dürfen zufahren und queren) und drahteselfreundlichen Routen (hier gilt Tempo 30). Zehn solcher Straßen gibt es bereits in der Stadt, noch heuer sollen zwanzig dazu kommen.

Stadt plant weiteren Ausbau für 2021

Auch im nächsten Jahr soll der Ausbau der Radinfrastruktur weiter gehen: Eine Verbindung der Mayredergasse, die Breitenlee mit der U- und S-Bahnstation Aspern Nord verbinden soll, ist laut dem Verkehrsstadtbüro bereits in Planung. Ein neuer Radweg soll 2021 auch Wien mit Schwechat über die Alberner Hafenzufahrtsstraße verbinden.

(heute.at)

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