Zuvor war bereits die EU-Kommission zu dem Schluss gelangt, dass Kroatien bereit dafür ist, seine Landeswährung Kuna durch den Euro zu ersetzen. Die am 1. Juni veröffentlichte Analyse der Brüsseler Behörde war nun Grundlage für die Entscheidungen des Finanzministerrates in Luxemburg.
Das zuletzt rund 4,1 Millionen Einwohner zählende Kroatien bemüht sich seit Jahren, die Kriterien für eine Aufnahme in den Euro-Club zu erfüllen. Als bisher letztes Land war zum 1. Jänner 2015 Litauen als 19. Mitglied in den Kreis der Länder mit der Gemeinschaftswährung aufgenommen worden.
Nach den EU-Verträgen sind alle Mitgliedsstaaten bis auf Dänemark zum Beitritt zur Gemeinschaftswährung verpflichtet, sobald sie die Voraussetzungen erfüllen. Mehrere Staaten verfolgen dies aber nicht mit Nachdruck – zu ihnen zählen zum Beispiel Schweden, Polen und Ungarn.
In Kroatien sieht vor allem der Fremdenverkehr der Einführung des Euro mit großen Erwartungen entgegen. Das Land mit der langen Adriaküste, den vielen malerischen Buchten und Inseln, lebt stark vom Tourismus. Zugleich befürchten viele Menschen, dass durch die Umstellung auf die europäische Gemeinschaftswährung die Lebenshaltungskosten stark steigen könnten.
(WienerZeitung)