Handel ist gegen Sonntagsöffnung im Advent

Einkaufen am Sonntag wird in Wien seit Jahren diskutiert. Vergangenes Jahr hatten die Geschäfte erstmals an einem Adventsonntag aufgesperrt – dazu wird es 2022 wohl nicht mehr kommen, denn aktuell lehnt sogar die Wirtschaftskammer einen offenen Sonntag ab.

Der Lockdown machte es möglich: Voriges Jahr konnten die Wienerinnen und Wiener erstmals auch an einem Sonntag im Advent einkaufen, damit der Handel einen Teil der während der Lockdowns verlorenen Umsätze wettmachen konnte und die Konsumenten mehr Zeit zum Einkaufen hatten. Aber 2022 wird das sogar von der Wirtschaftskammer abgelehnt.

Auf Radio Wien erklärte Rainer Trefelik, Spartenobmann des Handels in der Wiener Wirtschaftskammer, dass eine Ausweitung der Öffnungszeiten heuer „das falsche Signal sei. Mit den Energiekosten ist sicher ein großer Druck auf den Händlern.“ Ähnlich verhalte es sich laut Trefelik bei den Wienerinnen und Wienern, denn auch deren Kaufkraft sei durch die „hohen Energiekosten unter Druck.“

Wie in den Jahren davor spricht sich auch heuer Richard Lugner für die Sonntagsöffnung aus – zumindest an einem Sonntag im Advent. „Wir müssen die Leute um 18 Uhr rausschmeißen“, begründet der Betreiber der Lugner City sein Eintreten auch für längere Öffnungszeiten am Samstag.

„Allianz für den freien Sonntag“

Bereits seit 2001 setzt sich die „Allianz für den freien Sonntag“ gegen das Aufsperren an Sonntagen ein. Man will ein „öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung des gesellschaftlichen Werts gemeinsamer freier Zeiten“ schaffen und dem Trend entgegenwirken, „dass alle Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit wird.“

Der Allianz gehören mehr als 50 Mitgliedsorganisationen aus Zivilgesellschaft, Kirchen, Gewerkschaften an. Proponenten der „Allianz für den freien Sonntag“ sind der katholische Bischof Wilhelm Krautwaschl aus Graz-Seckau und Philipp Kuhlmann, Vizevorsitzender Handel der Gewerkschaft der Privatangestellten – GPA-djp.

(meinbezirk.at/Foto: gettyimages)

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