In Wien legen die polnische Botschafterin Jolanta R. Kozłowska und der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets am Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz Kränze nieder.
Coronamaßnahmen-Gegner erheben immer wieder den Vorwurf, mit den Schutzmaßnahmen werde eine Diktatur errichtet und ziehen Vergleiche zur NS-Zeit. Bei den Protesten sind gelbe Sterne mit der Aufschrift „Ungeimpft“ in Erinnerung an das Zwangskennzeichen für Juden im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Nach Angaben der NGO Jewish Agency und der Zionistischen Weltorganisation war die Zahl der antisemitischen Taten weltweit im Jahr 2021 so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Demnach ereigneten sich durchschnittlich mehr als zehn Vorfälle pro Tag – fast die Hälfte davon in Europa und knapp 30 Prozent in den USA.
,,Heute am 27. Jänner, dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, gedenken wir der Opfer des größten Verbrechens der Menschheitsgeschichte. Aufgrund der aktuellen politischen Bewegungen in Europa, teile ich die Meinung von Urusula von der Leyen, dass der Antisemitismus in Europa wieder auf dem Vormarsch ist – allein die aktuellsten Zahlen hinsichtlich antisemitischer Vorfälle in Österreich sind höchst besorgniserregend. Wenn Menschen bei Demonstrationen mit dem Davidstern marschieren u dabei die Pandemiemaßnahmen mit dem Völkermord des Nazi-Regimes vergleichen, verharmlosen sie damit die Erfahrungen der Opfer der Shoah – ein Umstand der für mich als Wiener Bürgermeister nicht tolerierbar ist“, sagte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.
(dunav.at)