Jedes Plastik künftig in die Gelbe Tonne

Ab 2023 sollen in Wien alle Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne entsorgt werden. Neben Plastikflaschen und Metalldosen gehören dann etwa auch Joghurtbecher in die Gelbe Tonne. Die MA48 bereitet sich jetzt auf mehr Müll vor.

Ab dem neuen Jahr wird die Leichtverpackungssammlung österreichweit vereinheitlicht. In der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack dürfen dann alle Kunststoffverpackungen gesammelt werden. Die Änderungen betreffen neben Wien auch Niederösterreich, Kärnten und Salzburg. Die Umstellung betrifft in der Stadt rund 18.300 Gelbe Tonnen und rund 45.000 Haushalte, die mit dem Gelben Sack ausgestattet sind.

Dies betrifft beispielsweise Verpackungen wie Obst-Tassen, Joghurtbecher, Luftpolsterfolien, Verpackungen von Schnittkäse oder- Wurstscheiben und Umverpackungen z. B. von Mineralwasserflaschen, hieß es in einer Aussendung der MA48.

Vorbereitung auf mehr Müll

Die MA48 rechnet mit mehr Müll in den Gelben Tonnen – diese Mehrmengen müssen bewältigt und eine Überfüllung der Tonnen vermieden werden. Große Fortschritte beim Recycling sowie bei den Technologien der Sortieranlagen würden das möglich machen. Hinzu würde auch der Ausbau von Sortierkapazitäten sowie die Modernisierung von Anlagen kommen. So könnten aus PET-Flaschen erneut PET-Flaschen produziert werden und aus anderem Plastik-Material werden Kanister oder Blumentöpfe angefertigt, so die MA48.

Die in der Gelben Tonne gesammelten Altstoffe werden zu Sortieranlagen transportiert und dort automatisiert in die unterschiedlichen Materialien getrennt. Die Trennung der Kunststoffverpackungen erfolgt u.a. mittels Nahinfrarot. Diese Technologie erkennt die unterschiedlichen Kunststoffmaterialien wie PET, PE bzw. PP und PS, aber auch Getränkeverbundkartons (GVK). Die unterschiedlichen Materialien werden erkannt und mittels Druckluft ausgeblasen.

Eisenmetalle werden über Magnet abgeschieden, Nicht-Eisenmetalle (Aluminium, Buntmetalle) über Wirbelstromabscheider abgetrennt.

Dadurch könne für die Herstellung von Produkten vermehrt Recyclingmaterialien eingesetzt werden. „Das spart natürlich Rohstoffe, reduziert die Umweltauswirkungen sowie Transporte und Energieverbrauch. Letztendlich profitieren sowohl wir, als auch das Klima maßgeblich“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Große Plastikmengen weiterhin zum Mistplatz

Nach zwei Jahren soll die Müllmenge in der gelben Tonne wieder sinken. Dann wird ein Pfandsystem auf Kunststoffgetränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt. Hintergrund all dieser Maßnahmen sind EU-Vorgaben. Diese sollen zum einen die Recyclingquoten erhöhen und zur Müllvermeidung beitragen.

Große Folien bzw. große Styroporverpackungen – wie diese beispielsweise für Möbel, Fernseher und IT-Geräte verwendet werden – sollen auch weiterhin am Mistplatz abgegeben werden. Grob gesagt: Alle kleinen Verpackungen gehören ab 2023 in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack – ausgenommen jene aus Papier oder Glas.

(ORF.at/Foto: gettyimages)

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