Kollaps in Österreich: Kündigungswelle und „Insolvenz“ als Alltag

Österreich erlebt derzeit eine Welle von Insolvenzen und eine ernsthafte Wirtschaftskrise.

Das Wort „Insolvenz“ ist inzwischen zum Alltag geworden – jede Woche müssen rund 84 Unternehmen schließen, am stärksten betroffen sind Wien und Niederösterreich. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) könnten bis Jahresende etwa 4.500 Firmen Insolvenz anmelden, sollte sich der Trend nicht umkehren.

In Niederösterreich, dem flächenmäßig größten Bundesland, verschwinden monatlich rund 65 Betriebe – vor allem im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft. Allein in der ersten Jahreshälfte belief sich die Gesamtverschuldung insolventer Firmen auf 342,4 Millionen Euro. Wien hält dabei den „Rekord“ mit 799 Insolvenzen in den ersten sechs Monaten.

Fachleute sehen die Hauptursachen in den Folgen der Pandemie, den nun fällig werdenden Krediten aus dieser Zeit, der Inflation sowie den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten – von Lebensmitteln über Energie bis hin zu Grundbedürfnissen. Viele Menschen sparen, weil sie nicht wissen, was die Zukunft bringt.

Auswirkungen auf die serbische Community in Österreich

Auch viele Serbinnen und Serben, die in Österreich leben oder wirtschaftlich mit dem Land verbunden sind, spüren die Folgen. Beschäftigte im Einzelhandel, Bau- und Dienstleistungssektor sehen sich einem steigenden Risiko von Arbeitsplatzverlusten gegenüber. Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit österreichischen Firmen kooperieren oder exportieren, kämpfen mit verspäteten Zahlungen und wachsendem finanziellen Druck.

Darüber hinaus müssen Serbinnen und Serben mit Ersparnissen oder Krediten in Österreich besonders vorsichtig sein – die Zunahme von Insolvenzen und die wirtschaftliche Unsicherheit erschweren die Stabilität von Einnahmen und Investitionen.

Warnsignal auch für Serbien

Österreich befindet sich bereits im dritten Jahr in Folge in einer Rezession – ein deutliches Warnsignal auch für Serbien und dessen Bürger, die dort arbeiten. Arbeitsmarktbedingungen, Inflation und Unsicherheit in kleinen Betrieben wirken sich direkt auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern aus.

Martin Sonntag, Obmann des Handels in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, erklärt: „Es werden zwar Umsätze erzielt, aber nicht ausgegeben – die Menschen sparen, weil sie nicht wissen, was kommt.“ Besonders hart trifft es den Einzelhandel, in dem viele Serbinnen und Serben in Geschäften oder Restaurants beschäftigt sind – und das erhöht die Unsicherheit zusätzlich.

Experten warnen, dass die Insolvenzwelle zu einem regelrechten „Tsunami“ anwachsen könnte – mit gravierenden Folgen für Arbeitsplätze, Ersparnisse und Investitionen, sowohl für Österreicher als auch für Serben, die eng mit dem österreichischen Markt verbunden sind.

Mehr dazu

Popularno