Längster Eisenbahntunnel der Welt durch die Alpen gebohrt

Mit einer Länge von 64 Kilometern wird der Brenner-Basistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt.

 

Die Fahrzeit zwischen Fortezza in Italien und Innsbruck in Österreich verkürzt sich dadurch von derzeit 80 Minuten über den Pass auf weniger als 25 Minuten. Nach über 15 Jahren Bauzeit feierten Österreich und Italien die Grundsteinlegung des Brenner-Basistunnels, berichteten internationale Nachrichtenagenturen. Der Tunnel soll 2032 in Betrieb gehen und verbindet Innsbruck und Fortezza unter den Alpen. Die Baukosten belaufen sich auf 8,5 Milliarden Euro – rund 2,5 Milliarden mehr als ursprünglich veranschlagt.

Der Brenner-Basistunnel ist ein gemeinsames Projekt Italiens, Österreichs und der EU und Teil eines der neun zentralen Korridore des transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-T.

An der Zeremonie der Grundsteinlegung nahmen die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker teil.

Ein historischer Tag

Nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA bezeichnete Meloni die Grundsteinlegung als wichtigen Schritt zur Entlastung des „Nadelöhrs“ über den Brennerpass.

„Dies ist ein monumentales Projekt. Heute setzen wir gemeinsam einen entscheidenden Schritt zur Vollendung eines der größten Infrastrukturvorhaben des Kontinents. Es ist ein historischer Tag für Italien, Österreich und ganz Europa“, erklärte die italienische Premierministerin.

EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas sprach vom Brenner-Basistunnel als Beispiel für ein „Europa in Aktion“, während Bundeskanzler Stocker ihn als „Symbol der Zusammenarbeit zur Gestaltung der Zukunft“ hervorhob. Gleichzeitig betonte Stocker, dass der Tunnel allein die Transitprobleme nicht lösen werde, und rief zu weiteren Investitionen sowohl in den Straßen- als auch in den Schienenverkehr auf.

Über den Brennerpass werden jährlich rund 50 Millionen Tonnen Güter transportiert, davon bislang nur etwa 30 Prozent auf der Schiene. Mit der Inbetriebnahme des Tunnels soll sich dieses Verhältnis umkehren.

Allerdings könnte das Projekt durch Deutschland gebremst werden: Die nördlichen Zulaufstrecken, die für den Anschluss des Brenner-Basistunnels entscheidend sind, sind dort noch nicht fertiggestellt.

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