Bis zu 600 Flüchtlinge kommen derzeit täglich in Österreich an, vor allem im Burgenland. Dutzende sind es derzeit am Wiener Hauptbahnhof, meist sind es Männer. Unter ihnen sind in diesen Tagen viele aus Indien und nordafrikanischen Ländern. Die meisten wollen weiter – sie warten auf Züge Richtung Westen und Süden. Der Zustrom von Frauen und Kindern aus der Ukraine hingegen ließ in vergangenen Wochen nach.
Aktuell befinden sich fast 33.500 Personen in der Wiener Grundversorgung – zwei Drittel von ihnen sind Vertriebene aus der Ukraine. Wien erfülle die Quote zu 178 Prozent, betont man beim Fonds Soziales Wien. Das heißt: Wien betreut rund 15.000 Menschen mehr als in der Quotenregelung des Bundes vorgesehen.
2.500 zusätzliche Plätze geschaffen
Vier von fünf Flüchtlingen leben derzeit in privaten Unterkünften. In den vergangenen Wochen wurden laut Fonds Soziales Wien 2.500 zusätzliche Plätze in der Grundversorgung geschaffen, wie ein Sprecher schriftlich gegenüber „Wien heute“ erklärt. „Wien schafft Vorbereitungen für den Herbst/Winter, da wir davon ausgehen, dass wieder eine größere Gruppe an Vertriebenen nach Wien kommen wird. Klar ist aber, dass die Aufnahme von geflüchteten Menschen nur solidarisch mit allen Bundesländern funktionieren kann“, heißt es weiter.
Solidarität fordert auch die Bundesbetreuungsagentur, die am Samstag Zelte in Kärnten und Oberösterreich aufstellte. „Im Vordergrund steht, dass wir keine Obdachlosigkeit produzieren“, sagt Geschäftsführer Andreas Achrainer. Er appelliert daher an alle Bundesländer, „uns hier zu unterstützen, feste Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, Menschen aus der Bundesgrundversorgung im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen zu übernehmen.“
Neue Bleibe für bis zu 500 Menschen gesucht
Im ehemaligen Biologiezentrum in der Althanstraße sind zurzeit bis zu 500 Asylwerber, überwiegend Syrer und Afghanen, untergebracht. Für sie sucht die Bundesbetreuungsagentur gerade eine neue Bleibe außerhalb Wiens. Denn gemäß einer Vereinbarung übernimmt die Stadt diese Einrichtung. Dann werden hier Frauen und Kinder aus der Ukraine betreut.
(ORF.at/Foto: Pixabay)