In Österreich nützen Parteien und Organisationen den Anlass zum Deponieren ihrer Forderungen, vor allem zum Thema Gewaltschutz. Nicht ohne Grund: Seit Beginn des Jahres wurden in Österreich bereits sechs Frauen getötet, im vergangenen Jahr waren es 34.
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) hat zuletzt versprochen, zwei Millionen Euro des Frauenbudgets in den Gewaltschutz zu investieren. „Bei Gewalt gegen Frauen gilt für mich null Toleranz“, teilte sie im Vorfeld des Weltfrauentags mit.
AK-Chefin kritisiert Einkommensschere
Auch das Schließen der Einkommensschere ist Thema. „Um endlich für Lohngerechtigkeit zu sorgen, müssen wir das Lohntransparenzgesetz nach isländischem Vorbild und den leichteren Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit umsetzen“, forderte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Um auf das mittlere Einkommen eines Mannes zu kommen (2.500 Euro brutto pro Monat), müssten Frauen um neun Stunden pro Woche mehr arbeiten als Männer. Frauen kämen damit auf eine 48-Stunden-Woche. Das zeigen neue Berechnungen der Arbeiterkammer. AK-Präsidentin Renate Anderl forderte Maßnahmen zur Beseitigung dieser Ungerechtigkeit.
„Es tut sich seit Jahren wenig bis gar nichts beim Schließen der Einkommensschere“, kritisierte Anderl. Gleichberechtigung bedeute, dass Frauen ein von Männern unabhängiges Leben führen können. Gleichberechtigung beginne daher beim Geld.
Migrantinnen besonders hoch und niedrig gebildet
Ein Bericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) mit dem Titel „Frauen und Integration – Zahlen, Daten und Fakten 2019“ zeigt unterdessen, dass in Österreich lebende Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit in den höchsten und niedrigsten Bildungsschichten überproportional vertreten sind, während österreichische Frauen häufiger über einen Abschluss auf der mittleren Bildungsebene verfügen.
red, ORF.at/Agenturen