Mit dem Fahrrad von Österreich in die Heimat – über 600 Kilometer zurückgelegt

Mehr als 600 Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen ist keine leichte Aufgabe – doch genau das haben Mile Jovišić (68) aus Sanski Most und drei seiner Freunde geschafft.

n nur drei Tagen fuhren sie von Salzburg, wo sie derzeit leben, bis in die Stadt an den neun Flüssen. Die vier Männer sind begeisterte Radfahrer und betreiben diesen Sport schon seit vielen Jahren.

Jovišić hat sein gesamtes Berufsleben in Österreich verbracht und dort auch seine Rente verdient. Einen großen Teil seiner Zeit verbringt er mittlerweile in seinem Heimatdorf Donja Tramošnja, das etwa 15 Kilometer von Sanski Most entfernt liegt.

Nach dem Krieg renovierte er das Elternhaus und das dazugehörige Grundstück – und schon lange träumte er davon, eines Tages mit dem Fahrrad von Österreich nach Bosnien und Herzegowina zu fahren.

Im Ruhestand konnte er diesen Traum endlich verwirklichen und gewann dafür drei Mitstreiter: Ivica Radoš sowie die beiden Österreicher Ernst Aham und Sepp Eder.

Startpunkt war Salzburg. Die Strecke teilten sie in drei Etappen von jeweils rund 200 Kilometern pro Tag.

„Ich liebe meine Heimat, mein Tramošnja und Sanski Most. Beim Radfahren in Österreich habe ich meinen Freunden oft von der Schönheit meiner Region erzählt. Als ich ihnen vorschlug, mit dem Fahrrad dorthin zu reisen, waren sie sofort begeistert – obwohl wir nicht mehr die Jüngsten sind“, erzählt Jovišić.

Besonders bemerkenswert: Ernst Aham, eines der Gruppenmitglieder, ist stolze 79 Jahre alt – sein Alter hielt ihn jedoch nicht davon ab, dieses Abenteuer anzutreten.

Jovišić beschreibt Aham als jenen Mann, der ihn einst für den Radsport begeistert hat – eine Leidenschaft, die ihn bis heute jung hält.

„Dank des Radfahrens bin ich fit und fühle mich auch im hohen Alter noch vital – fast wie ein junger Mann“, sagt Aham lachend.

Er zeigt sich tief beeindruckt von Bosnien und Herzegowina, einem Land, das er zum ersten Mal besucht hat. Viele Landschaften erinnerten ihn an seine österreichische Heimat.

„Ihr habt ein wunderschönes Land, die Natur ist atemberaubend – nur die Straßen könnten etwas besser sein“, sagt er augenzwinkernd. „Ich habe viele wunderbare Menschen aus Bosnien und Herzegowina kennengelernt – darunter auch Mile und Ivica.“

Das jüngste Mitglied der Gruppe ist Ivica Radoš (45) aus Tomislavgrad, der seit vielen Jahren aktiv Rad fährt.

Er berichtet, dass die Fahrt insgesamt gut verlaufen sei, es jedoch auch einige anspruchsvolle Etappen gegeben habe.

„Die erste Strecke von Salzburg nach Oben war problemlos. Am zweiten Tag hatten wir starken Gegenwind, das war sehr anstrengend. Und am dritten Tag, von Zabok bis Sanski Most, spürten wir bereits die Erschöpfung – aber die Nähe zum Ziel hat uns motiviert“, erzählt Radoš.

Nach drei Tagen intensiver Fahrt genießen die vier nun eine wohlverdiente Pause in Donja Tramošnja. Jovišić freut sich besonders darauf, seinen Freunden die Schönheiten der Region rund um Sanski Most zu zeigen – und darüber, dass er sich einen lang gehegten Lebenstraum erfüllt hat.

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