Die rund 330 Jahre alte Geige wurde jetzt an den ersten Konzertmeister der Wiener Symphoniker überreicht. Weil es hier um viele Millionen Euro geht natürlich mit Versicherung und Vertrag. „Diese Stradivari ist ein Meisterstück, einer der besterhaltenen Stradivari und fast von unschätzbarem Wert“, so Robert Holzmann, Gouverneur der Österreichische Nationalbank, gegenüber „Wien heute“.
„Genau das richtige“ für den Konzertmeister
Die wertvolle Geige sei in einem „Topzustand“ und „sehr präsent“ in den großen Wiener Konzertsälen, schwärmt Dalibor Karvay, erster Konzertmeister der Wiener Symphoniker: „Man spielt auch viele Soli und es ist sehr wichtig, dass man eine tolle Geige hat – und eine Stradivari ist genau das richtige.“
Wohl das teuerste Instrument im Orchester. Das preisgünstigste ist ein Triangel mit 6.44 Euro, berichtet Jan Nast, Intendant der Wiener Symphoniker. Es gebe aber natürlich auch Instrumente, „die in einige Millionen hineingehen“. Dass eine Stradivari den Klang eines Orchesters aufwertet, ist nur über Kooperationen wie diese mit der Nationalbank möglich. „Da sind wir sehr glücklich.“ Solche Instrumente könnten weder ein Orchester noch eine Privatperson bezahlen, sagt Nast.
Regeln für den Verleih: Nicht im Regen spielen
Aktuell sind alle historischen Streichinstrumente im Besitz der Nationalbank verliehen. Dafür gibt es Regeln: „Im Regen spielen ist nicht empfehlenswert, auch wenn es zu heiß wäre oder wenn die Wetterumstände gegen den Einsatz des Instruments sprechen. Aber normalerweise ist es im Konzerthaus trocken – ideale Klimabedingungen für das Instrument“, sagt Chiara Galbusera, Kuratorin der Sammlung historischer Streichinstrumente in der OeNB.
Das Instrument muss immer am Körper sein. Die Musiker tragen Millionen am Rücken. Kein Grund für den Konzertmeister, nervös zu werden „Das ist schon in Ordnung, ich werde das schon hinkriegen, dass ich auch in der U-Bahn-entspannt bin.“ Der wahre Wert des Instrumentes ist ohnehin nicht im Tresor, sondern nur gespielt im Konzertsaal zu erleben.
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