Nehammer reist nach Serbien und Bosnien

Bundeskanzler Karl Nehammer reist vor dem Hintergrund des Konflikts in der Ukraine am Donnerstag auf den Westbalkan.

Erste Station auf der zweitägigen Reise ist Serbien, das es bisher vermieden hat, im Konflikt zwischen Russland und dem Westen eine klare Position zu beziehen. Am Freitag ist Nehammer zu Gesprächen in Bosnien und Herzegowina. Die EU befürchtet neue Spannungen und eine Destabilisierung durch Russland, so österreichische Zeitung.

Nach Angaben der Zeitung OE24 will Nehammer in dieser Situation mit seiner Reise die europäische Perspektive aller Westbalkanländer bekräftigen. ,,Wir dürfen diese für Europa so wichtige Region in unserer unmittelbaren Nachbarschaft nicht anderen Akteuren wie Russland überlassen und werden keine Destabilisierung der Region zulassen“, sagte der Kanzler im Vorfeld der Reise, laut Bundeskanzleramt. Er betonte, dass sie ein besonderes Interesse an Stabilität und einer guten wirtschaftlichen Entwicklung in allen Westbalkanstaaten haben.

Am Donnerstag trifft der Bundeskanzler in der serbischen Hauptstadt Belgrad zunächst Präsident Aleksandar Vučić, Regierungschefin Ana Brnabić und den serbisch-orthodoxen Patriarchen Porfirije. Am Abend reist Nehammer dann in das Nachbarland Bosnien und Herzegowina weiter. Dort sind in Sarajevo Treffen mit dem dreiköpfigen Staatspräsidium, mit Regierungschef Zoran Tegeltija und dem Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft Christian Schmidt geplant.

Zusätzlich wird der Kanzler in dem selbsternannten Staat Kosovo mit den dortigen Politikern Albin Kurti und Vjosa Osmani zusammentreffen. Vor seiner Rückkehr stattet der Kanzler auch den österreichischen Soldaten der NATO-geführten Truppe KFOR im Kosovo einen Besuch ab.

Für Irritationen in der EU sorgt außerdem Serbiens Nähe zu Russland. Präsident Aleksandar Vucic weigerte sich, die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland mitzutragen. Vielmehr hat die staatliche Fluglinie Air Serbia ihre Flüge nach Moskau sogar erhöht. Für internationale Aufmerksamkeit sorgten seit Beginn des Kriegs in der Ukraine auch pro-russische Kundgebungen serbischer Nationalisten.

Nehammer will bei seiner Reise laut Bundeskanzleramt betonen, „dass die EU erst vollständig ist, wenn die Westbalkanstaaten beigetreten sind. Österreich ist und bleibt ein Fürsprecher des Westbalkans in der EU“, so die Botschaft.

 

(OE24/dunav.at)

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