Neuer Wiener Equal Pay Day am 22. November: Lohntransparenz als entscheidender Schritt zu fairer Bezahlung

Der Wiener Equal Pay Day fällt im Jahr 2025 auf den 22. November. Das bedeutet, dass Frauen in Wien heuer – im Vergleich zu Männern – 40 Tage „unbezahlt“ arbeiten, gemessen am durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen bei Vollzeitbeschäftigung.

Männer haben bis zu diesem Zeitpunkt bereits so viel verdient, wie Frauen erst bis Jahresende erreichen.

Wien weist damit österreichweit den spätesten Equal Pay Day aus. Frauen verdienen in der Bundeshauptstadt im Schnitt um 11 Prozent weniger als Männer. Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen von Männern liegt bei rund 64.703 Euro, während Frauen im Durchschnitt 57.600 Euro verdienen – ein Minus von 7.103 Euro.

Gaál: „Unser Ziel bleibt klar: gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“

„Der Equal Pay Day zeigt jedes Jahr aufs Neue, dass das Prinzip ‚Gleicher Lohn für gleiche Arbeit‘ noch immer nicht überall umgesetzt wird. Faire Bezahlung ist entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben und eine gerechte Pension. Frauen leisten zusätzlich einen großen Teil der Kinderbetreuung und anderer unbezahlter Arbeit. Der Weg zur Einkommensgerechtigkeit ist lang und herausfordernd – aber er führt über Lohntransparenz“, betonte Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Sie verweist auf die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz, die bis Juni 2026 in Österreich umgesetzt werden muss.

Im Bundesländervergleich steht Wien am besten da. Österreichweit fällt der Equal Pay Day 2025 bereits auf den 2. November. Das heißt, Frauen in Österreich arbeiten heuer 60 Tage „gratis“. Männer verdienen im Schnitt 63.451 Euro brutto, Frauen hingegen 53.128 Euro – ein Einkommensminus von 16,27 Prozent bzw. jährlich 10.323 Euro.

Dass der Gender Pay Gap in Wien niedriger ausfällt, hängt unter anderem mit dem gut ausgebauten Angebot an Kinderbildungseinrichtungen zusammen, das die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert.

Forderung nach gleicher Bezahlung und mehr Lohntransparenz

Bei der größten Frauenbefragung „Wien, wie sie will.“ zählen gleicher Lohn und transparente Gehaltsstrukturen zu den wichtigsten Anliegen der Wienerinnen. Unbezahlte Arbeit bleibt überwiegend Frauensache – unabhängig davon, ob Frauen Vollzeit arbeiten oder gesundheitlich belastet sind. „Frauen sollten bei gleicher Qualifikation auch den gleichen Lohn wie Männer erhalten. Lohntransparenz muss in vielen Branchen eingeführt werden“, fordert eine Teilnehmerin.

Eine zentrale Initiative dazu ist die „Allianz Lohntransparenz NEU“, koordiniert von der Bundesarbeitskammer und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund. Im Rahmen der Aktion „Reden wir über’s Geld!“ wird offen über Einkommen gesprochen, um die Bewusstseinsbildung rund um Einkommensgerechtigkeit zu stärken.

Information und kostenlose Workshops für Frauen

Das Frauenservice Wien informiert laufend auf frauen.wien.gv.at – auch über den Equal Pay Day hinaus. Zusätzlich bietet die Workshop-Reihe „Frauen fragen Frauen“ in Kooperation mit dem waff kostenlose Angebote rund um die Themen Arbeit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Anmeldung für den aktuellen Workshop ist bereits geöffnet.

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