Seit dem 1. April haben die Wiener Linien neben U-Bahn, Bim und Bus auch Leih-Fahrräder im Angebot. Nach und nach wurden die WienMobil Rad-Stationen in den letzten Monaten errichtet. Jetzt befindet sich das System im Vollausbau, wie die Wiener Linien am Montag berichten. An 240 Standorten können insgesamt 3.000 Räder ausgeliehen und zurückgegeben werden – und das in allen 23 Bezirken.
Die Bilanz nach den ersten sieben Monaten falle sehr positiv aus. Bereits im ersten Monat haben sich – laut Wiener Linien – 13.000 Menschen registriert, aktuell seien es über 75.000 Menschen. Insgesamt wären die Räder über 200.000 Mal ausgeliehen worden.
Citybike-Stationen durch WienMobil ersetzt
Alle ehemaligen Citybike-Stationen wurden mittlerweile durch WienMobil Rad ersetzt und zusätzliche neue Stationen errichtet. „Es freut mich, dass so viele Wienerinnen und Wiener die WienMobil Räder als ergänzendes Angebot zu den Öffis mit Begeisterung nutzen und damit klimafreundlich durch die Stadt kommen. Das dichte Netz mit 240 Stationen in ganz Wien macht das System besonders zugänglich“, sagte „Öffi“-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).
„Nach einem halben Jahr zeigt sich, dass die WienMobil Räder bereits aus dem Mobilitätsangebot der Stadt nicht mehr wegzudenken sind. Wir haben ein dichtes und auch preislich attraktives Angebot geschaffen, das gerne und viel genutzt wird“, freute sich Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Top-Station bei der Oper
Der bisher meistgenutzte Standort sei „unangefochten die Station Oper“. Dahinter erfreuen sich die Stationen am Hauptbahnhof, Volksgarten und Westbahnhof an großer Beliebtheit. Aber auch in jenen Bezirken, die bislang kein Leihrad-Angebot hatten, gebe es sehr gut genutzte Standorte: So findet sich Kaisermühlen VIC unter den Top 10-Stationen. Auch Handelskai, Kagran und Floridsdorf seien beliebt.
Besonders für Kurzstrecken würden die Leihräder besonders gerne genutzt werden. „Im Durchschnitt liegt die Fahrtdauer bei etwa einer halben Stunde. Über 99 Prozent der Ausleihen erfolgen über die App, nur 0,5 Prozent nutzen die Möglichkeit über die Hotline“, so die Infos der Wiener Linien. Der Monat mit den meisten Ausleihen (über 40.000) war der August.
Mit „Öffi“-Jahreskarte günstigerer Tarif
Die Räder können ab 30 Cent pro 30 Minuten genutzt werden, wenn man eine Jahreskarte der Wiener Linien besitzt. Den Rabatt um 50 Prozent erhalten auch jene, mit Semesterkarten und jetzt auch für jene mit dem Klimaticket.
2,3 Millionen Euro jährlich von der Stadt
Das alte Wiener Leihradsystem von Betreiber Gewista hat es seit 2003 in Wien gegeben. In einer ersten Tranche gingen 60 Stationen im innerstädtischen Bereich in Betrieb. Dafür gab es kein Geld von der Stadt, finanziert wurde es durch Sponsoren. Erst ein paar Jahre später – für die zweite Ausbaustufe von noch einmal rund 60 Stationen außerhalb des Gürtels – beteiligte sich das Rathaus.
2020 kam es jedoch zu Unstimmigkeiten in Sachen Kostenbeteiligung. Die Stadt verkündete daraufhin, dass die Wiener Linien das System übernehmen werden. Die Stadt stellt für das Bikesharing jährlich 2,3 Mio. Euro zur Verfügung, wobei der Vertrag bis 2031 läuft. Einmalige Errichtungskosten in der Höhe von 7,5 Mio. Euro kommen dazu.
(ORF.at/Foto: Stephan Doleschal)