Trotz leichter Verluste war auf dem Markt von einer Beruhigung der Lage die Rede. Heute Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent 21,30 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde je Barrel zu 16,14 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 53 Cent weniger als gestern.
Zu Wochenbeginn hatte sich auf dem Ölmarkt Einmaliges zugetragen: Erstmals war der Preis für einen Terminkontrakt auf Erdöl in den negativen Bereich gefallen. Das Ereignis ist Folge eines beispiellosen Nachfrageeinbruchs wegen der Coronavirus-Krise und eines viel zu hohen Rohölangebots bei fehlender Lagerkapazität.
Kritische Situation „nicht ausgestanden“
An dieser Lage hat sich bis zuletzt nichts geändert. Dass die Ölpreise seit Wochenmitte wieder etwas gestiegen sind, ist auf politische Spannungen zwischen den USA und dem Iran zurückzuführen. Hintergrund ist ein Zwischenfall auf offener See, der US-Präsident Donald Trump zu militärischen Drohungen veranlasste. Der Iran reagierte ähnlich.
„Die kritische Situation am Ölmarkt ist nicht ausgestanden“, kommentierte der deutsche Rohstofffachmann Eugen Weinberg von der Commerzbank. Es bestünden zahlreiche Risiken auf der Nachfrageseite sowie bei den verfügbaren Lagerkapazitäten. Allerdings könne man Hoffnung haben, dass die jüngsten Turbulenzen zu einem Umdenken bei Händlern, Produzenten und Finanzanlegern führten und für einen stabileren Preisverlauf sorgten.
red, ORF.at/Agenturen