Österreich lockt Arbeitskräfte mit 3.000 Euro Monatslohn und kostenlosem Wohnraum

Österreich intensiviert derzeit seine Bemühungen, neue Arbeitskräfte anzuziehen – sehr zum Nachteil der Schweiz, berichten dortige Medien.

Mit außergewöhnlich attraktiven Bedingungen im gesamteuropäischen Vergleich versucht Österreich, vor allem Personal für die Wintersaison zu gewinnen: ein Monatsgehalt von rund 3.000 Euro sowie kostenloser Wohnraum direkt in den Skigebieten. Besonders gefragt ist Servicepersonal, und zahlreiche Stellen in Kärnten und der Steiermark sind weiterhin unbesetzt. Über die Plattform Eures und nationale Arbeitsvermittlungen rekrutiert man gezielt Arbeitskräfte aus Rumänien, Spanien und anderen EU-Ländern.

Kostenlose Unterkunft und zusätzliche Vorteile

Die Anforderungen an Bewerber sind überschaubar: grundlegende Englischkenntnisse auf Niveau B1 oder Deutschkenntnisse auf Niveau A2, Höflichkeit und Teamfähigkeit. Viele Hotels bieten gratis Einzel- oder Doppelzimmer mit Bad, WLAN und Fernseher. Manche Betriebe stellen sogar kostenlose oder vergünstigte Skipässe zur Verfügung sowie Zugang zu Fitness- und Wellnessbereichen. EU-Bürger benötigen keine spezielle Arbeitserlaubnis und können sofort beginnen; lediglich Aufenthalte über drei Monate müssen gemeldet werden.

Kann die Schweiz mithalten?

Was die Löhne betrifft, kann die Schweiz durchaus konkurrieren. Der Mindestlohn im Gastgewerbe liegt dort bei 3.700 Franken monatlich, während er in der Probezeit 3.400 Franken beträgt – immer noch deutlich höher als in Österreich. Auch viele Schweizer Hotels bieten zusätzliche Vorteile wie vergünstigte Verpflegung, Spa- und Fitnessangebote, Massagen oder andere Freizeitleistungen, teils sogar kostenfrei. Außerdem werben sie mit verkürzten Arbeitswochen, klar geregelten Arbeitszeiten und Mitarbeiterunterkünften, die jedoch meist kostenpflichtig sind.

Der Gast darf den Personalmangel nicht spüren

Trotz aller Bemühungen bleiben hunderte Stellen unbesetzt. Die Folgen seien bereits sichtbar, heißt es aus der Branche: Hotels mit Personalengpässen müssen ihr Angebot anpassen, um die Mitarbeiter zu entlasten und die Saison zu bewältigen.

„Wir reduzieren die Anzahl der Gerichte auf der Speisekarte“, erklärt Stefan Grossniklaus, Präsident des Hoteliervereins Berner Oberland, gegenüber Blick. „Entscheidend ist, dass Qualität sowie Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen und das Essen pünktlich beim Gast ankommt.“

Viele Hotels greifen auf Erfahrungen der vergangenen Jahre zurück und haben Wege gefunden, die Arbeitsbelastung zu senken, ohne dass die Gäste Einbußen bemerken. Mancherorts bedienen sich Gäste in einem einzigen geöffneten Restaurant, während andere Küchen geschlossen bleiben. In anderen Fällen kooperieren Hotels mit nahegelegenen Lokalen, um den Betrieb reibungslos aufrechtzuerhalten.

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