Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt fast zwei Millionen Gäste – viele davon kamen im Rahmen organisierter Busreisen aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien und Ungarn.
Auf dem Parkplatz der Prüfstelle in der Petrifelderstraße wurden bereits Fahrzeuge festgestellt, die ihre Fahrt nicht fortsetzen dürfen. Bei einem Bus wurden die Kennzeichen abgenommen, da ein gravierender technischer Mangel vorlag.
„Das bedeutet, dass das Fahrzeug aufgrund einer akuten Gefahr nicht weiterfahren darf“, erklärte Jörg Ofner, Leiter der Prüfstelle.
Bei mehreren Bussen, angeblich aus Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien, wurde ein hohes Risiko eines Ausfalls der Lenkung festgestellt, zudem waren die Bremsen stark korrodiert und nicht funktionsfähig.
Passagiere konnten Weiterreise antreten – Unternehmen müssen Ersatzfahrzeuge stellen
Die Weiterreise der Touristinnen und Touristen wurde nicht unterbrochen. Die Fahrgäste verließen den Bus und fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Grazer Stadtzentrum.
„Die Straßenbahn hält praktisch direkt vor dem Zentrum, daher können sie ihren Besuch problemlos fortsetzen. Wenn sie später mit vollen Einkaufstaschen zurückkommen, muss das Unternehmen einen Ersatzbus bereitstellen“, erläutert Ofner.
Während des verstärkten Kontrollzeitraums muss jeder Bus, der nach Graz einfährt, überprüft werden.
Die Techniker kontrollieren unter anderem:
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den Zustand der Bremsanlage
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Verbindungen und hydraulische Komponenten
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das Fahrwerk
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mögliche Leckagen
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den Zustand des Rahmens und Korrosionsschäden
Falls notwendig, werden Fahrzeuge zur detaillierten Überprüfung an das Kontrollzentrum weitergeleitet. Für die Kommunikation mit den Fahrern stehen Informationskarten in slowenischer, ungarischer und italienischer Sprache zur Verfügung.
Zahlreiche Verstöße bereits am ersten Wochenende
Polizeisprecher Sabri Yorgun bestätigte, dass am vergangenen Wochenende für elf Busse ein vorübergehendes Fahrverbot ausgesprochen wurde. Zudem wurden Kennzeichen wegen „unmittelbarer Gefahr“ eingezogen. Neben technischen Mängeln werden auch die Lenkzeiten der Fahrer sowie die Reisedokumente kontrolliert.
„Allein innerhalb von zwei Tagen wurden Strafen in Höhe von rund 18.000 Euro verhängt“, so Yorgun.
Laut Landesrätin Claudia Holzer sind derartige Maßnahmen unverzichtbar.
„Reisebusse transportieren eine große Zahl von Menschen, und jeder schwerwiegende Mangel kann tragische Folgen haben. Diese Kontrollen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit“, betonte sie.
Die österreichischen Behörden kündigten an, das verstärkte Kontrollregime während der gesamten Adventszeit fortzuführen – in dieser Periode treffen täglich bis zu hundert Reisebusse organisierter Touristengruppen in Graz ein.